Monitoring häufiger Brutvogelarten

MhBIn den letzten Jahrzehnten hat es massive Änderungen in der Häufigkeit vieler Vogelarten gegeben. Betroffen sind davon nicht nur seltene Arten, sondern auch Vögel, die (fast) überall anzutreffen sind. Bestände schwanken als Reaktion auf Umweltfaktoren von Jahr zu Jahr, aber auch langfristig hat es deutliche Veränderungen gegeben. Einst waren Rauchschwalben und Feldsperlinge allgegenwärtig, heute stehen sie vielfach auf den Roten Listen. Gleichzeitig haben Arten wie Ringeltaube oder Mönchsgrasmücke deutlich im Bestand zugenommen. Häufige Arten sind ausgezeichnete Indikatoren für die Veränderungen unserer Ökosysteme, die sich durch Landnutzungs- und Klimawandel und andere Faktoren in stetiger Veränderung befinden. Das Monitoring häufiger Arten (MhB) zielt genau auf die so wichtigen „Allerweltsarten“ ab. Es läuft in seiner jetzigen Form seit 2004. Damals wurde die AG Monitoring häufiger Arten gegründet, die dieses Programm in NRW organisiert und zum Ziel hat, die Bestände und Bestandsentwicklungen häufiger Arten zu untersuchen. Das MhB wird bundesweit durchgeführt und vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Landeskoordination gesteuert.

Anders als bei manchen seltenen Arten oder Koloniebrütern sind beim MhB keine vollständigen Erfassungen möglich. Stattdessen werden Stichproben erfasst. Als Kartiermethode wurde für das bundesweite MhB eine sogenannte Linienkartierung gewählt. Konkret werden entlang einer festgelegten, ca. 3 km langen Route alle brut- oder revieranzeigenden Vogelarten erfasst. Die bundesweit vorgegebenen Routen decken alle wichtigen Lebensräume der jeweiligen, ein Quadratkilometer großen Probefläche ab. Pro Saison finden vier Begehungen in vorgegebenen Zeitfenstern zwischen Mitte März und Mitte Juni statt. Dabei soll zwischen zwei Begehungsterminen ein mindestens einwöchiger Abstand eingehalten werden. Die Linienkartiertung ist damit eine vereinfachte Version der Revierkartierung.

Die Datenerhebung bei den vier Begehungen kann mittlerweile digital mit der Naturalist-App via Smartphone oder Tablet durchgeführt werden und die für die Auswertung notwendigen Artkarten können automatisiert erstellt werden. Dadurch wurde der Aufwand am Schreibtisch mittlerweile deutlich reduziert.

Da Brutvogelkartierungen vor allem über die Lautäußerungen der Vögel erfolgen, ist neben der visuellen Bestimmung auch eine gute Kenntnis der Rufe und Gesänge der in einem Gebiet zu erwartenden Arten für die Teilnahme am Programm unerlässlich. Das MhB ist daher vielleicht die „Königsdiziplin“ unter den Monitoringprogrammen.

Viele weitere Informationen hat der DDA in einem Steckbrief zusammengefasst. Neue Kartierer*innen sind jederzeit herzlich willkommen. Bei Interesse an einer Teilnahme können Sie auf der Mitmachbörse nach freien Gebieten suchen. Wenden Sie sich bitte aber in jedem Fall an Kathrin Schidelko und Darius Stiels, die gerne alle Details mit Ihnen besprechen.

Ansprechpartner

Ansprechpartner 

Koordinierungsstelle Vogelmonitoring NRW

c/o Kathrin Schidelko & Darius Stiels
Bondorfer Str. 45
53604 Bad Honnef
Telefon: 0151/59155082

E-Mail: geschaeftsstelle@nw-ornithologen.de