Vereinsgeschichte
Die Ornithologen finden zusammen
Die NWO ist eine der jüngsten ornithologischen Gesellschaften in Deutschland — und hat dennoch eine lange Tradition. Im Jahr 1998 fusionierte die Gesellschaft Rheinischer Ornithologen (GRO) mit der Westfälischen Ornithologen Gesellschaft (WOG). Beide Vorgängerorganisationen waren zum Zeitpunkt ihres Zusammenschlusses aber schon 30 Jahre alt.
Eine von mehreren Geburtstunden der nordrhein-westfälischen Vogelkunde war 1955 ein erstes Treffen von Ornithologen, das zur Gründung einer Ornithologischen Arbeitsgruppe (OAG) am Niederrhein führte. Zehn Jahre später erschien zum erstenmal der CHARADIUS, damals noch die Zeitschrift der Arbeitsgruppen „Unterer Niederrhein“, „Köln“ und „Eifel“. 1969 entstand aus diesen Arbeitsgruppen die GRO. Ein Höhepunkt dieses Zusammenschlusses war die Herausgabe des „MILDENBERGER“: Die Vögel des Rheinlandes Band 1 und 2 (1982 und 1984).
Die Westfalen fanden sich zusammen, nachdem der „PEITZMEIER“ (Avifauna von Westfalen, 1969) fertig gestellt war. 1972 erfolgte eine erste Annäherung zwischen Rheinländern und Westfalen und es wurde ein gemeinsamer Koordinierungsausschuss gegründet. Gemeinsame Fachtagungen, die Arbeit an der Roten Liste der gefährdeten Vögel in NRW und landesweite Untersuchungen folgten. 1980 wurde der CHARADIUS die gemeinsame Zeitschrift beider Vereine.
Hinsichtlich einer Fusion passierte 20 Jahre dann wenig, bis erneut über einen Dachverband nachgedacht und dieser letztendlich 1994 gegründet wurde. Es dauerte jedoch noch bis 1998 bis das schwierige Geschäft einer Vereinsfusion vollendet werden konnte. Besonders um die NWO und ihre Vorgängerversionen verdient gemacht haben sich dabei unsere Ehrenmitglieder: Theodor Mebs (seit 1995), Karl-Heinz Gaßling (seit 2003), Herbert Hubatsch (seit 2008) und Til Macke (seit 2010).
Mittlerweile spielt die ursprüngliche Trennung in der praktischen Arbeit jedoch keine Rolle mehr. Unsere Monitoringprogramme laufen selbstverständlich landesweit, unsere AGs sind im ganzen Bundesland aktiv und die Rote Liste der Brutvögel NRWs ist nach naturräumlichen Großlandschaften untergegliedert, ohne besondere Rücksicht auf ehemalige Grenzen zu nehmen. Mit dem Erscheinen des gemeinsamen Brutvogelatlanten liegt mittlerweile auch ein Standardwerk über die Vogelwelt unseres Bundeslandes vor.