Aktuelle Meldungen

28.03.2021

Publikationen von Mitgliedern: Die siehst Du - im Wald

Neues Bestimmungsbuch: Die siehst Du - im Wald

Soeben ist eine neue Veröffentlichung erschienen, dessen Autor unser 1. Vorsitzender ist. „Die siehst Du - im Wald“ heißt das im Kosmos-Verlag erschienene Vogelbuch, das sich vor allem an Neulinge in der Vogelkunde richtet.

Das Buch stellt Vogelarten vor, die einem bei einem Waldspaziergang begegnen können. Insgesamt werden 64 Arten in kurzweiligen Artporträts mit mehr als 170 Fotos vorgestellt. Das Buch ist nicht wie sonst üblich nach Verwandtschaft oder Ähnlichkeit, sondern nach Sichtbarkeit sortiert. Das heißt, dass die Vögel, die man mit höherer Wahrscheinlichkeit sieht, weiter vorne stehen. Einige Extraseiten behandeln ökologische Themen zum Waldnaturschutz oder stellen die häufigsten Waldvögel vor.

Das Buch ist zum Preis von 15,00 € (in Deutschland) überall erhältlich, wo es Bücher gibt. Weitere Informationen zu Publikationen unserer Mitglieder finden Sie hier.

 

 

22.03.2021

Birdrace 2021 - Save the date und Flyer

Gimpel sind erfahrungsgemäß nicht immer leicht beim Birdrace zu finden
(© Angelika Meister)

Am 08. Mai 2021 findet das diesjährige Birdrace statt! Teams in ganz Deutschland und Luxemburg werden wieder den ganzen Tag unterwegs sein und versuchen, möglichst viele Vögel an einem Tag zu beobachten. Durch die Coronapandemie wird es wie schon 2020 zu Änderungen gegenüber den traditionellen Regeln kommen. Jede*r führt eine eigene Artenliste, aber es besteht die Möglichkeit sich mit Menschen aus ganz Deutschland zu einem virtuellen Team zusammenzuschließen.

Unser Dachverband (der DDA ist Ausrichter des Birdrace) hat einen schönen Flyer erstellt, der alles Wichtige noch einmal zusammenfasst. Auch 2021 hoffen wir auf ein tolles Spendenergebnis, um ornitho.de weiter zu verbessern. Vor allem steht aber natürlich die Freude an der Vogelwelt im Mittelpunkt. Das Birdrace richtet sich auch gerade an Anfänger*innen. Menschen aller Altersklassen sind willkommen. Über Nachwuchsteams freuen wir uns ganz besonders.

Bitte beachten Sie die vor Ort geltenden Coronabestimmungen und vergessen Sie nicht, dass die Rücksicht auf die Natur im Mittelpunkt stehen soll. Eine Anmeldung zum Birdrace wird ab Anfang April möglich sein. Wir werden dann erneut berichten!

 

 

20.03.2021

Vogel des Jahres 2021 - Rotkehlchen

Rotkehlchen stehen für Artenvielfalt in Gärten (© Hans Glader)

Jedes Jahr seit 1971 wählen NABU und LBV den Vogel des Jahres. Dieses Mal erfolgte die Wahl jedoch nicht von einem Gremium aus Expert*innen, sondern die Öffentlichkeit konnte online für ihren Favoriten abstimmen. Mehr als 450.000 Menschen beteiligten sich daran. Vogel des Jahres 2021 wurde demnach das Rotkehlchen. Nach 1992 ist das Rotkehlchen nun zum zweiten Mal Vogel des Jahres. Wir nutzen diese Wahl, um diese beliebte Vogelart etwas näher zu beleuchten.

Rotkehlchen in NRW
Nordrhein-Westfalen ist eines der wichtigsten Brutgebiete des Rotkehlchens in Deutschland. Laut Atlas deutscher Brutvogelarten (ADEBAR) gibt es in Deutschland 3,2 bis 4,1 Millionen Rotkehlchenreviere. Davon leben rund 485.000 bis 620.000 Paare allein in NRW (Brutvogelatlas). Hohe Dichten werden bei uns in einigen Waldgebieten des Tieflandes erreicht, wo 40-50 Reviere pro km² erreicht werden. Das Rotkehlchen ist nahezu flächendeckend in NRW verbreitet. Etwas weniger Vögel leben in den gehölzarmen Bördelandschaften. Das Rotkehlchen war auch schon vor hundert Jahren eine verbreitete Vogelart. Insgesamt sind die Bestände stabil und haben wahrscheinlich sogar zugenommen. Strenge Winter sind selten geworden, die Art hat womöglich sogar vom Anbau der verhassten Fichtenmonokulturen und der Eutrophierung der Wälder profitiert. Unter Naturschutzgesichtspunkten wird mit dem Rotkehlchen als Vogel des Jahres vor allem für eine naturnahe Gestaltung von Hausgärten und Parkanlagen geworben. Auch in NRW sieht man seit einiger Zeit vielerorts Schottergärten und die Versiegelung der Landschaft schreitet ungebremst voran. Das Rotkehlchen ist also zu Recht Sympathieträger für einen giftfreien Garten mit dichtem Gebüsch, vermoosten Mauern, einem Teich oder einer Tränke und viel Unterholz. In Teilen des Mittelmeerraums werden Rotkehlchen immer noch bejagt. Die Art steht also auch für einen konsequenten Schutz der europäischen Vogelwelt.

Von Teilziehern und singenden Weibchen

Rotkehlchen sind Teilzieher
(© Angelika Meister)
Rotkehlchen sind aber auch ökologisch ausgesprochen spannende Vögel. Sie gehören zu den am besten erforschten Vogelarten Europas. Sie sind ganzjährig bei uns zu beobachten. Das heißt aber nicht, dass die Vögel, die wir im Winter beobachten, dieselben sind, die auch zur Brutzeit bei uns leben. Rotkehlchen sind Teilzieher. Einige Vögel ziehen im Winter nach Südwesten, gleichzeitig gibt es Zuzug aus dem Nordosten. Rotkehlchen singen auch nahezu das ganze Jahr über, auch im Herbst und Winter. Und bei Rotkehlchen singen teilweise auch die Weibchen. Gesungen wird bereits sehr früh morgens, aber auch spät abends. Rotkehlchen verteidigen das ganze Jahr über Reviere. Wahrscheinlich geht es dabei im Winter nicht darum, gute Futterquellen zu verteidigen, sondern ein geeignetes Revier. Ein Revier mit genügend Deckung als Schutz vor Fressfeinden ist wichtig und erklärt das ausgesprochene Territorialverhalten außerhalb der Brutzeit (Cuadrado 1997, Ethol. Ecol. Evol).

Afrikanische Verwandtschaft
Rotkehlchen gehören in die große Verwandtschaft der Altweltfliegenschnäpper – eine Familie innerhalb der Singvögel. Zur Familie Muscicapidae werden rund 332 Arten gezählt (worldbirdnames.org). Gerne werden die anderen „Kehlchen“ (Blau-, Schwarz-, Braunkehlchen) oder auch Nachtigall und Steinschmätzer genannt, die ebenfalls zu dieser großen Familie gehören. Allerdings sind diese alle nur vergleichsweise weitläufig mit unseren Rotkehlchen verwandt (Sangster et al. 2010, Mol. Phyl. Evol., Zucchon & Ericson 2010, Zool. Scr.). Sehr viel näher verwandt sind stattdessen kleine, oft rotbraune Vögel aus den Waldgebieten Afrikas. Rotkehlchen haben damit eine biogeographische Sonderstellung in der europäischen Singvogelwelt. Zwar ist die exakte Position im Stammbaum nicht ganz genau geklärt, aber zu den Verwandten des Rotkehlchens gehören Braunschwänze wie der Rotkehl-Braunschwanz (besser bekannt als Rotkehlalethe) aus Ostafrika, der Weißbauchrötel oder Vögel mit klangvollem Namen wie Ruwenzorirötel, Sternrötel oder Swynnertonrötel. Viele dieser Vögel leben im Unterholz dichter Regen- und Nebelwälder. Sie sind dort selbst für geübte Vogelbeobachter*innen teils nur mit großer Mühe zu entdecken – „skulking“ nennen englischsprachige Ornis dieses unauffällige Verhalten. Wer schon mal beobachtet hat, wie Rotkehlchen gut getarnt im Schatten eines Gebüschs im Garten lange regungslos verharren, darf sich also an die Verwandtschaft in den Wäldern des Afrikanischen Grabenbruchs erinnert fühlen.

 

 

13.03.2021

Publikationen von Mitgliedern: Sandabgrabung Haltern-Flaesheim

Cover des Bandes zur Sandabgrabung Haltern-Flaesheim

Soeben ist eine neue Veröffentlichung erschienen, an der auch NWO-Mitglieder beteiligt waren. Als 94. Band der Abhandlungen aus dem LWL-Museum für Naturkunde in Münster erschien das 720 Seiten starke Buch „Zur Fauna und Flora einer Sandabgrabung bei Haltern-Flaesheim (Kreis Recklinghausen, Nordrhein-Westfalen)“. Ein Kapitel von Alfons Pennekamp handelt explizit von der Vogelwelt des Gebietes.

Obwohl Sand- und Kiesabgrabungen sowie Steinbrüche vom Naturschutz schon früh als wertgebende Sekundär-Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten erkannt wurden, werden sie vielfach heute noch als „Wunden in der Landschaft“ wahrgenommen, die rekultiviert oder renaturiert werden müssen.

Da natürliche Störungsprozesse und Bodenverwundungen in unserer heutigen Kulturlandschaft nur noch selten auftreten, haben viele Pionierarten einen Großteil ihrer natürlichen Lebensräume verloren. Für diese auf frühe Sukzessionsstadien angewiesenen Arten stellen Sand- und Kiesabgrabungsflächen bedeutende Rückzugsräume dar.

In diesem Kontext wurden am Beispiel einer noch in Nutzung befindlichen Sandabgrabung bei Haltern-Flaesheim (Nordrhein-Westfalen, Kreis Recklinghausen) zwischen 2014 und 2019 die Vegetation sowie zahlreiche ausgewählte Tiergruppen untersucht, wobei die Biodiversität der dokumentierten Fauna und Flora nachdrücklich den überdurchschnittlichen naturschutzfachlichen Wert der untersuchten Sandabgrabung unterstreicht.

Der Band kann zum Preis von 24,90 € (+ Porto) beim LWL-Museum für Naturkundebestellt werden. Weitere Informationen zu Publikationen unserer Mitglieder finden Sie hier.

 

 

28.02.2021

Neues Charadrius-Heft erschienen - Schwerpunkt: Kiebitz in NRW

Cover des Charadrius-Heftes 56/1-2: Kiebitz
(© Martin Wenner)

Soeben sind zwei neue Hefte unserer Zeitschrift Charadrius erschienen. Das Doppelheft des 56. Jahrgangs hat den Kiebitz als Schwerpunkt. Kaum eine Agrarvogelart hat solch massive Bestandsrückgänge erfahren wie diese attraktive Limikole. In vielen Regionen Nordrhein-Westfalens haben sich die Bestände in wenigen Jahren mehr als halbiert. Mancherorts waren die Einbrüche sogar noch deutlich drastischer. Das Heft beleuchtet die Bestandsentwicklung des Kiebitzes in verschiedenen Regionen NRWs von der Städteregion Aachen bis zum Kreis Gütersloh. Artikel aus dem Münsterland kommen aus einem der überregionalen Hotspots für den Kiebitz. Im Heft wird jedoch nicht nur der Bestandsniedergang beschrieben, sondern wir präsentieren auch Analysen zur Nahrungsverfügbarkeit, Möglichkeiten zur Rettung und insbesondere eine Zusammenfassung der Erfolgsfaktoren, damit diese Flaggschiffart des Vogelschutzes auch zukünftig noch ihre Jungen auf Äckern und Feuchtgrünländern aufziehen kann.

Unter den Rubriken finden sich vier Vögel des Monats, so dass auch Birder und Vogelbeobachter*innen auf ihre Kosten kommen.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen! Die Zeitschrift ist für unsere Mitglieder kostenlos. Das Heft kann aber auch über die NWO-Geschäftsstelle zum Preis von 18 € (+ Porto) bezogen werden.

 

 

28.02.2021

Neues Charadrius-Heft erschienen - Schwerpunkt: Berichte über seltene Vögel in NRW

Cover des Charadrius-Heftes 55/1-2: Brillengrasmücke (© Norbert Uhlhaas)

Soeben sind zwei neue Hefte unserer Zeitschrift Charadrius erschienen. Der 55. Jahrgang besteht aus einem Doppelheft. Darin enthalten ist der Sammelbericht bemerkenswerter Vogelbeobachtungen in NRW 2015 und 2016 sowie ein Überblick über die Phänologie in diesen Jahren. Die Avifaunistische Kommission der NWO präsentiert die seltenen Vögel in NRW aus den Jahren 2017 und 2018. Darunter sind zahlreiche Schmankerl, von denen es eines - die Brillengrasmücke auf der Dreiborner Hochfläche - auf das Cover geschafft hat.

Das über 100 Seiten starke Heft wird durch zahlreiche Rubriken abgerundet. Darunter sind Berichte zu den Seeadlern der Bislicher Insel oder zum ersten Buschrohrsänger in NRW.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen! Die Zeitschrift ist für unsere Mitglieder kostenlos. Das Heft kann aber auch über die NWO-Geschäftsstelle zum Preis von 18 € bezogen werden.

 

 

18.02.2021

Offener Brief an den NABU NRW zum Thema Windkraft

Oft konfliktträchtig - Rotmilan und Windkraft
(© Darius Stiels)

In den letzten Wochen hat ein gemeinsames Papier des Naturschutzbundes Deutschland (NABU Bundesverband) und der Partei Bündnis 90/Die Grünen für viel Aufregung und Verwirrung unter Vogelschützer*innen geführt. Dieses Strategiepapier hat unser Vorsitzender Klaus Nottmeyer zum Anlass genommen, einen offenen Brief an Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW, zu schreiben.

Die NWO ist von Thomas Krumenacker/Riffreporter – Flugbegleiter im Rahmen seiner Recherche zu einer Stellungnahme gebeten worden. Ein Teil der Antwort wurde auch veröffentlicht (Artikel- kostenpflichtig).

In unserem offenen Brief stellen wir unsere Position zu diesem fachlich komplexen und heftig umstrittenen Thema etwas ausführlicher dar.

 

 

16.02.2021

Wählt den Kiebitz zum Vogel des Jahres!

Jetzt abstimmen für den Kiebitz
(© Hans Glader)

Wo es sie noch gibt, tschilpen die Spatzen es von den Dächern: NABU und LBV lassen erstmals darüber abstimmen, welche Art den Titel „Vogel des Jahres“ bekommt. Selten hat das Thema dabei so viel öffentliche Aufmerksamkeit bekommen wie in diesem Jahr: Wahlkampfteams rühren fleißig die Werbetrommel und entsprechende Posts verbreiten sich rasend schnell in den ornithologischen Blasen der sozialen Medien. Aktuell steht die Abstimmung zum Vogel des Jahres unter den Top 10 der Vorwahl an. Darunter sind in jedem Fall einige Kandidaten, die auch naturschutzfachlich mehr Aufmerksamkeit verdient haben! Unsere südlichen Partnerverbände haben sich bereits entschieden: GNOR und HGON unterstützen die Wahl des Kiebitz zum Vogel des Jahres 2021. Auch wir in der NWO stimmen diesem Vorschlag zu und werden ab jetzt den Kiebitz unterstützen. Kiebitze stehen stellvertretend für all die vielen Lebewesen feuchter Wiesen und Niedermoore, aber auch für die in den letzten Jahrzehnten in Bedrängnis geratene Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. In NRW gibt es bereits zahlreiche Projekte, bei denen Landwirtschaft und Vogelschutz versuchen, dem Kiebitz zu helfen. Leider sind die Bestände weiter rückläufig und Populationsgrößen wie im Brutvogelatlas oder der aktuellen Roten Liste werden mittlerweile nicht mehr erreicht.

Wer Kiebitze bei ihrer Kandidatur unterstützen möchte, kann hier abstimmen.

 

 

16.02.2021

Kranich-Massenzug über NRW

Kraniche über der NWO-Gechäftsstelle
(© Darius Stiels)

Nordrhein-Westfalen liegt im engen Zugkorridor, der jedes Jahr von tausenden Kranichen auf ihrem Weg vom Winterquartier in die nordöstlichen Brutgebiete überflogen wird. Die Kraniche starten im Frühling meist früh morgens am Lac du Der in Frankreich. Dort befindet sich ein bedeutender Rastplatz der Vögel. Über das südliche Rheinland, das Bergische Land und Teile Westfalens und des Münsterlandes geht es nach Nordosten Richtung Diepholzer Moorniederung (ein weiterer Rastplatz) und weiter bis an die Rastplätze in Mecklenburg-Vorpommern. Eine zweite Route verläuft östlicher über Hessen Richtung Brandenburg.

Im Volksmund werden die Kraniche auch „Schneegänse“ genannt, bei echten Schneegänsen handelt es sich jedoch um eine gänzlich andere Vogelart. Kraniche sind auch nicht näher mit Gänsen verwandt.

Heute war es wieder so weit: Tausende Kraniche konnten von eifrigen Vogelbeobachter*innen gezählt werden. Sollten Sie auch Kraniche gesehen haben (und diese sicher von Gänsen, Kormoranen, Reihern etc. unterschieden haben), können Sie diese auf ornitho.de melden. Bitte vergessen Sie dabei nicht, die Uhrzeit und die Zugrichtung in den dafür vorgesehenen Feldern anzugeben. Auch viele andere Vogelarten konnten heute ziehend beobachtet werden. Auffällig waren heute beispielsweise auch ziehende Rotmilane.

Je nach Wind und Wetterlage ziehen die Vögel manchmal etwas weiter östlich oder westlich, so dass eigentlich in ganz NRW regelmäßig auf dem Zug Kraniche beobachtet werden. Immer wieder rasten auch einzelne Trupps. Mittlerweile brüten sogar einzelne Kranichpaare an verschwiegenen Stellen im Land. Kranichbestände haben in ganz Mitteleuropa zugenommen. Hintergrund sind langanhaltende intensive Schutzmaßnahmen, eine verbesserte Nahrungsverfügbarkeit und möglicherweise auch klimatische Effekte - die sehr trockenen Sommer der letzten Jahre haben sich allerdings wohl eher negativ auf den Bruterfolg ausgewirkt.

Wissen Sie, warum die Vögel in V-Formation fliegen? In unseren FAQs findet sich die Antwort.

 

 

02.02.2021

Änderungen in der Meldeliste der AviKom

Weißflügel-Seeschwalben sind nun meldpeflichtig (© Hans Glader)

Die Avifaunistische Kommission der NWO sichert die Beobachtungen seltener Arten in NRW und stellt diese für weitergehende Auswertungen zur Verfügung.

Regelmäßig erstellt die AviKom einen Bericht über seltene Vögel in NRW. Den ganz großen Überblick über seltene Vögel in NRW hat die AviKom im Buch Seltene Vögel in Nordrhein-Westfalen zusammengetragen.

Die Häufigkeit von Vogelarten ändert sich jedoch mit der Zeit, einst große Ausnahmeerscheinungen werden mittlerweile häufiger beobachtet, ehemals häufige Vögel tauchen dagegen kaum noch bei uns auf. Die AviKom hat daher mit Wirkung vo 01. Januar 2021 eine Reihe von notwendigen Anpassungen an ihrer Meldeliste vorgenommen.

 

 

Folgende Arten, die (mittlerweile) selten geworden sind, werden in die Liste aufgenommen:

Haselhuhn Tetrastes bonasia
Aus jüngster Zeit fehlen belegte Nachweise dieser Art in NRW.

Weißflügel-Seeschwalbe Chlidonias leucopterus
Pro Jahr deutlich weniger als drei Nachweise: 2016 drei Nachweise; 2017 ein Nachweis; 2018 kein Nachweis; 2019 ein Nachweis; 2020 zwei Nachweise. Einen Überblick über das Auftreten der Art in NRW bis 2011 gibt es hier.

Ohrenlerche Eremophila alpestris
Die Ohrenlerche wird nicht im AviKom-Buch behandelt, scheint aber inzwischen nur noch selten in NRW aufzutreten. In Ornitho sind zehn Nachweise seit 1968 und nur fünf Nachweise seit 1980 enthalten. Die Daten sind vermutlich unvollständig, lassen aber eine Einschätzung zu.

Gestrichen aus der Liste werden folgende Arten/Unterarten:

Weißköpfige Schwanzmeise" Aegithalos caudatus caudatus
Validierung in Ornitho zukünftig den Regionalkoordinatoren überlassen.

Trauerbachstelze Motacilla alba yarrellii
Sicherlich in NRW häufiger als dass sie den Status einer echten Seltenheit verdienen würde. Validierung in Ornitho zukünftig den Regionalkoordinatoren überlassen.

Eckhard Möller & Tobias Rautenberg (Avifaunistische Kommission der NWO

 

 

01.02.2021

NWOrni ist wieder da

Logo von NWOrni

Im Dezember hat leider yahoo alle seine Gruppen geschlossen. Auch NWOrni war davon betroffen. Ab sofort hat die NWO jedoch wieder eine E-Mailgruppe. NWOrni steht allen Vogelgucker*innen, -forscher*innen und -schützer*innen unseres Landes und darüber hinaus zum Informationsaustausch zur Verfügung. Es ist die Plattform für Neuigkeiten und Berichte, Anfragen und Beobachtungen, Aufrufe und Mitteilungen, Daten und Hinweise - kurz für alles, was die Orni-Szene in NRW berührt.

Mitteilungen an NWOrni gehen nach Anmeldung ganz einfach und schnell: Einfach eine Mail schreiben an NWOrni@googlegroups.com! Wir freuen uns auf Ihre Beteiligung! Zur Anmeldung geht es hier (z.B. via google-Konto) oder schicken Sie eine leere Mail an NWOrni+subscribe@googlegroups.com.

NWOrni ist kostenlos. Um als Mitglied auch offizielle Mails der NWO, z.B. mit den NWO-Mitteilungen, zu erhalten, teilen Sie - sofern nicht schon längst geschehen - Ihre Email-Adresse bitte zusätzlich der NWO-Geschäftsstelle mit. Sie entlasten dadurch erheblich die Vereinskasse, da durch den elektronischen Versand unsere Portokosten reduziert werden können.

 

 

30.01.2021

Zwerggänse in Alfter-Witterschlick

Zwerggänse bei Alfter-Witterschlick
(© Lukas Folger)

Am Nachmittag des 19. Januar 2021 fuhr Lukas Folger mit dem Fahrrad durch die Feldflur bei Alfter-Witterschlick (Rhein-Sieg-Kreis), als er auf einen Trupp Gänse aufmerksam wurde. Die sieben Vögel hatten eine auffallende Blässe - Blässgänse sind seltene, aber in den letzten Jahren recht regelmäßige Wintergäste in der Region Bonn. Diese Vögel hatten jedoch auffallend gelbe Lidringe, das Weiß der Blässe zog sich auffallend weit und spitz zulaufend auf die Stirn und die Vögel waren sehr viel kleiner als die anderen anwesenden Gänse. Außerdem waren alle Vögel beringt. Es handelt sich um Zwerggänse! Die Vögel stammen aus einem schwedischen Wiederansiedlungsprojekt. Zwerggänse sind global gefährdet und tauchen nur äußerst selten in NRW auf. Die entdeckten Vögel waren aber dennoch keine gänzlich Unbekannten. Bereits in den letzten Jahren wurden jeden Winter Zwerggänse an der Lippe in Westfalen beobachtet. Bevor die Vögel im Rheinland auftauchten, waren bis Ende Dezember auch dieses Jahr acht Vögel an der gewohnten Stelle in der Lippeaue. Auch aktuell sind die Vögel noch westlich von Bonn zu beobachten. Sie wechseln regelmäßig zwischen den Feldern und einem Abgrabungsgewässer. Vielleicht lernen sie ja das südliche Rheinland schätzen, bleiben noch einige Zeit und kommen im nächsten Winter wieder. Beobachter*innen bitten wir, unbedingt auf den Wegen zu bleiben, landwirtschaftliche Flächen unter keinen Umständen zu betreten, Abstandsregeln einzuhalten und die Vögel nicht zu stören.