11.12.2023

Grauammern im Winter

Grauammer
Grauammer in der Zülpicher Börde (© Darius Stiels)

Die einst überall im Tiefland von Nordrhein-Westfalen verbreiteten und häufigen Grauammern sind wie viele Feldvogelarten heute nur noch ein seltener Anblick. Die vergleichsweise kleinen Restbestände konzentrieren sich vor allem auf die Bördengebiete des Landes. Was die Vögel im Winter machen, war bisher jedoch wenig bekannt. Vor diesem Hintergrund wurde eine Synchronzählung initiiert.

Das Autor:innen-Team fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: In den ersten beiden Januarwochen 2023 wurde eine Synchronerfassung von Grauammern in den Hauptbrutgebieten in der Hellwegbörde sowie der Zülpicher Börde durchgeführt. In den beiden Untersuchungsgebieten wurden insgesamt 545 Grauammern gezählt. Die Auswertung zusätzlicher Beobachtungsdaten zeigt neben der Hellwegbörde und Zülpicher Börde keine weiteren nennenswerten Wintervorkommen der Grauammer in Nordrhein-Westfalen. Es wird deshalb davon ausgegangen, dass die Grauammer die Brutgebiete im Winter nicht verlässt. Dies kann unter anderem auf die verbesserte Nahrungsverfügbarkeit im Winter durch Ernteverzichtsstreifen, Blühbrachen und andere Vertragsnaturschutzmaßnahmen zurückgeführt werden.

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Publikation:
Schindler M, Fehn M, Janssen J, Joest R, Jungmann K, Nierling N, Schieweling A, Vos J-R, Zehlius J 2023. Wo bleiben die nordrhein-westfälischen Grauammern Emberiza calandra im Winter? Kreisübergreifende Synchronzählung in der Zülpicher Börde sowie der Hellwegbörde im Januar 2023. Charadrius 59: 109–114.