Aktuelle Meldungen

01.04.2022

Einladung zur NWO-Exkursion am 22. Mai 2022: „Zu Besuch bei den westfälischen Grauammern“

Grauammer
Grauammern brüten in Westfalen nur in der Hellwegbörde (© Margret Bunzel-Drüke)
Wiesenweihe
Es gibt gute Chancen, auch Wiesenweihen zu sehen (© Margret Bunzel-Drüke)

Die diesjährige NWO-Exkursion führt in das Vogelschutzgebiet Hellwegbörde im Kreis Soest. Die Hellwegbörde ist das einzige regelmäßige Brutgebiet der Wiesenweihe und Verbreitungsschwerpunkt des Wachtelkönigs in Nordrhein-Westfalen. Weitere typische Feldvögel wie Rebhuhn, Wachtel, Feldlerche und Schafstelze erreichen hier hohe Dichten. In der weitläufigen Agrarlandschaft werden seit Jahren vielfältige Maßnahmen zum Schutz der stark gefährdeten Vogelarten der Felder durchgeführt. Davon profitiert unter anderem die Grauammer. Nachdem sie zwischenzeitlich fast verschwunden war, hat ihr Bestand wieder auf gut 30 Reviere zugenommen. Weitere Arten, die mit Glück am Rande des Exkursionsgebietes beobachtet werden können, sind u.a. Rotmilan, Turteltaube, Baumpieper und Kolkrabe. Die drei- bis vierstündige einfache Wanderung führt von Geseke-Eringerfeld aus durch die Feldflur Östereiden und zurück durch den Eringerfelder Wald.

Wir danken den lokalen Veranstaltern Ralf Joest, Patrick Hundorf und Hubertus Illner von der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz. Treffpunkt ist um 09:00 Uhr am Sportplatz in Geseke-Eringerfeld (Ort in Google Maps ). Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, so dass eine Anmeldung erforderlich ist. Dazu reicht eine formlose E-Mail an geschaeftsstelle@nw-ornithologen.de. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um Selbstverpflegung, festes Schuhwerk und wetterangepasste Kleidung. Eventuell besteht nach der Exkursion die Möglichkeit zur gemeinsamen Einkehr (auf eigene Kosten).

 

 

29.03.2022

Greifvogelseminar der NWO ein schöner Erfolg

Auf der Suche nach Greifvogelbrutplätzen im Wald (© Ralf Joest)
Auch Theorie muss sein (© Ralf Joest)

In diesem Jahr konnte das mehrfach verschobene Greifvogelseminar der NWO endlich stattfinden. Fünfzehn Teilnehmer*innen trafen sich in der Biolgischen Station der ABU Soest, um mehr über unsere Greifvögel zu lernen. Ralf Joest führte kurz in das umliegende Vogelschutzgebiet Hellwegbörde ein. Jens Brune, Leiter der AG Greifvögel der NWO, erläuterte Bestimmung und Biologie der heimischen Arten und gab Hinweise zur Erfassung.

Auf der anschliessenden Exkursion in die Hellwegbörde konnten Turmfalke, Habicht, Sperber, Mäusebussard, Rotmilan und eine erste Rohrweihe beobachtet und ihr Revierverhalten interpretiert werden. Im Frühlingswald Brockbusch wurden geeignte Brutstrukturen aufgesucht und Hinweise zur Spurensuche gegeben.

Ralf Joest

 

 

26.03.2022

Knäkenteneinflug

Knäkente
Aktuell scheint es einen starken Knäkenteneinflug nach Westeuropa zu geben (© Hans Glader)

Jetzt Ende März kehrt einer der wenigen echten Langstreckenzieher unter den heimischen Enten zurück. Anders als die meisten anderen Schwimmvögel überwintern in Europa brütende Knäkenten vielfach in Afrika südlich der Sahara. Knäkenten sind bei uns als Brutvögel jedoch vor allem durch Lebensraumvernichtung, direkte Verfolgung und vermutlich auch durch den Klimawandel vom Aussterben bedroht und auch als Durchzügler stark gefährdet. Die meisten bei uns zu beobachtenden Knäkenten brüten daher deutlich weiter nordöstlich. In diesem Jahr kommt es jedoch zu einem verstärkten Durchzug im westlichen Mitteleuropa. Das zeigen zum einen Daten aus dem Vereinigten Königreich (Quelle: birdguides.com), zum anderen aber auch aktuelle Statistiken auf ornitho.de. Wenn Sie selbst Knäkenten beobachtet haben, können Sie diese dort wie gewohnt melden.

Vielleicht haben Sie auch Interesse, sich noch mehr mit den heimischen Wasservögeln zu beschäftigen. Dann freuen wir uns, wenn Sie sich an der Wasservogelzählung zu beteiligen. Sicherlich sind auch in Ihrer Nähe noch Gewässer, die bisher nicht alljährlich erfasst werden. Die Saison geht in der Regel von September bis April. Wer Lust hat, kann sich also jetzt schon für die nächste Saison vormerken lassen.

 

 

23.03.2022

Rotdrosseldurchzug in NRW

Rotdrossel
Rotdrosseln sind aktuell häufig zu beobachten (© Hans Glader)

Der März ist für viele Zugvögel eine der Hauptdurchzugszeiten in Mitteleuropa. Besonders auffällig war in den letzten Tagen und Wochen der Durchzug der Rotdrosseln. Gebietsweise kam es wohl auch zu Zugstau. Allein um die NWO-Geschäftsstelle waren abends zeitweise über 200 Rotdrosseln zu beobachten. Rotdrosseln sind verbreitete Brutvögel Nordeuropas und ziehen auf dem Weg in die Überwinterungsgebiete in Südwesteuropa besonders über das westliche Mitteleuropa. Auch in NRW sind die Vögel dementsprechend regelmäßig auf dem Durchzug im Herbst und Frühjahr zu beobachten und überwintern teilweise auch hier bei uns. Am einfachsten erkennt man die Vögel an ihrem auffälligen Flugruf, der wie ein lang gedehntes Ziieh klingt. Rotdrosseln ziehen vielfach nachts und die Rufe sind dann auch gut über Städten zu hören. Ansonsten sehen die Vögel Singdrosseln auf den ersten Blick recht ähnlich, im Detail gibt es aber zahlreiche Gefiederunterschiede - u.a. im Kopfmuster mit seinem hervorstechenden Überaugenstreif. Der Name stammt von den rötlichen Flanken und den manchmal im Flug auffälligen roten Unterflügeldecken. Wer selbst Rotdrosseln beobachtet, kann sie wie gewohnt auf ornitho.de melden. Die Vögel rasten in verschiedenen Lebensräumen, oft sieht man sie auf Wiesen und Weiden auf der Suche nach Regenwürmern, jetzt im März werden aber besonders gerne die Beeren des Efeus gefressen und die Art kann daher auch an Waldrändern und in Gärten beobachtet werden. Einen Überblick über das Zuggeschehen der Rotdrossel und vieler anderer Arten (quasi in Echtzeit) gibt das Eurobirdportal.

 

 

21.03.2022

Rückblick auf die Jahrestagung und Mitgliederversammlung 2022

MV 2022
Die diesjährige Jahrestagung und Mitgliederversammlung fand vor Ort und digital statt (© Kathrin Schidelko)

Am gestrigen Sonntag fand unsere diesjähre Jahrestagung und Mitgliederversammlung statt. Es war unsere erste Hybridveranstaltung und alle Verantwortlichen sind froh, dass wir uns wieder (virtuell) treffen konnten, nachdem im letzten Jahr die Veranstaltung pandemiebedingt ausfallen musste.

Die Mitgliederversammlung am Vormittag begann mit den üblichen Rubriken. Es standen jedoch auch verschiedene Wahlen an. So musste turnusgemäß ein neuer Vorstand gewählt werden. Der alte Vorstand (Klaus Nottmeyer, Stefani Pleines, Ralf Barfknecht) wurde wiedergewählt - Christine Kowallik hat jedoch auf eine erneute Kandidatur als Schriftführerin verzichtet. Sie kümmert sich nun verstärkt um die AG Gänse, als deren neue Leiterin sie bestätigt wurde. Neue Schriftführerin ist Barbara Zimmermeyer (herzlich willkommen!) und Tobias Rautenberg wurde als neuer Leiter der AviKom bestätigt. Auch im Beirat gibt es Veränderungen: Dr. Goetz Rheinwald und Helmut Stahl treten nicht mehr an. Auch ihnen sei für ihr langjähriges Engagement herzlich gedankt. Kathrin Schidelko und Darius Stiels sind zukünftig als Geschäftsstellenmitarbeitende in den NWO-Gremien vertreten. Neu in den Beirat gewählt wurden Jonas Brüggeshemke und Alexandra Schieweling. Herzlich willkommen!

Stefan Sudmann und Kees Koffijberg stellten die aktuellen Entwicklungen beim Charadrius vor. Stefan Sudmann wird sein Amt als Redakteur nach 18 Jahrgängen demnächst niederlegen und in Kürze wird ein neues Redaktionsteam seine Tätigkeit fortführen.

Besonders gefreut hat uns, dass auch drei Preise vergeben werden konnten. Den NWO-Förderpreis erhielt Alina Jacqueline Krämer für ihre Bachelorarbeit „Densities of endangered farmland bird species increase with the proportion of agri-environmental schemes at landscape level“. Auch zwei NWO-Preise wurden vergeben. Den NWO-Preis für das Jahr 2021 erhielt Erich Hauth „für seine langwährende feldornithologische Arbeit in der Wahner Heide, verbunden mit der Leitung der dortigen Kartiergemeinschaft, was u.a. zur Ausweisung der Wahner Heide zum Vogelschutzgebiet führte, und deren Ergebnisse sich in dem Werk über die Brutvögel des Gebietes niederschlugen“. Der NWO-Preis 2022 ging an Eckhard Möller „für seinen jahrzehntelangen Einsatz für mindestens zwei wesentliche Stützen der Vogelkunde in NRW: Der fachlich anspruchsvollen Bearbeitung der Seltenheiten und sein unnachahmliches Werben um neue Mitglieder, inbsesondere beim Nachwuchs.“ Herzlichen Glückwunsch!

Die NWO-Mitglieder haben außerdem Veronika Huisman-Fiegen zum Ehrenmitglied ernannt. Vielen Dank, HuFi, für Deine langjährige Unterstützung, die unseren Verein in den letzten Jahren ganz wesentlich nach vorne gebracht hat.

Das Vortragsprogramm begann mit dem Bericht der Avifaunistischen Kommission. Auch hier gibt es personelle Änderungen. Klaus Hubatsch und Eckhard Möller treten zurück (Dankeschön für Euer Engagement!), neu im AviKom-Team sind Markus Hubatsch und Meinolf Ottensmann, Daniel Hubatsch wird die AviKom organisatorisch unterstützen. Das Vogelquiz von Tobias Rautenberg hat wieder für Verzweiflung und Begeisterung gleichermaßen gesorgt ;-) Wer außer Konkurrenz selbst einmal spielen möchte, kann es hier probieren. Die strahlenden Sieger sind Moritz Meinken, Michael Schmitz und Daniel Duff. Die Preise werden wir in Kürze verschicken.

Die Vogelschutzwarte (Bettina Fels und Peter Herkenrath) berichtete über zwei sehr wichtige Vogelschutzthemen: Vogelschlag an Glas und Feldvogelinseln. Kathrin Schidelko stellte die neue Geschäftsstelle und die Koordinationsstelle Vogelmonitoring NRW vor. Christian Härting und Birgit Beckers präsentierten neue und sehr erfolgreiche Wege im Wiesenvogelschutz mittels Drohnentechnologie und mobilen Elektrozäunen. Stefan Sudmann konnte am Beispiel Köln zeigen, welche schrecklichen Folgen intensive Greifvogelverfolgung auf Habichtbestände haben kann. Im Anschluss gab es äußerst interessante Neuigkeiten aus der AG Gänse (Christine Kowallik) und der AG Greifvögel (Jens Brune). Zum Abschluss der Veranstaltung gab Esther Koch einen Überblick über Halsbandsittich und Alexandersittich im Rheinland und Johannes Amshoff begeisterte die Zuhörerschaft über nächtlichen Vogelzug und die Möglichkeiten, diesen mit bioakustischen Hilfsmitteln (Thema NocMig) zu erfassen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Referenten und Teilnehmenden für die gelungene Tagung. Vielen Dank an Herrn Henkel und die NUA, die die Umsetzung der Hybridveranstaltung erst ermöglichten!

ps Habt Ihr alle Vögel erkennen können? Die Lösung des Vogelrätsels kann hier angesehen werden. Vielen Dank an Tobias Rautenberg für das tolle Quiz! Die Preisträger wurden beim Livequiz während der Jahrestagung bereits ermittelt (s.o.).

 

 

14.03.2022

Zugstau: Rastende Goldregenpfeifer

Goldregenpfeifer
In den letzten Tagen gab es einige Meldungen über größere Goldregenpfeifertrupps in NRW (© Hans Glader)

Goldregenpfeifer sind nordische Brutvögel (in NRW ist die Art ausgestorben), die auf dem Frühjahrszug regelmäßig in unserem Bundesland rasten. Vor einigen Jahrzehnten gab es noch große Rastvorkommen am Niederrhein, die aber heute - abgesehen von kleineren Rastbeständen - fast gänzlich verschwunden sind. Die Art steht dementsprechend als gefährdet auf der Roten Liste wandernder Vögel in NRW. Heute finden sich größere Trupps zu den Zugzeiten eher in den großen Bördelandschaften ein. Auch in den letzten Tagen gab es Meldungen über größere Trupps. Neben einigen Meldungen vom Niederrhein wurden erstaunlich große Trupps aus dem südlichen Rheinland (ein Trupp mit ca. 500 Individuen) und aus der Soester Börde (ein Trupp mit ca. 630 Individuen) gemeldet. Solche Truppstärken kommen vor allem im Rheinland nicht alljährlich vor und sind daher durchaus als außergewöhnlich anzusehen. Vermutlich kam es zu einer Zugstausituation. Ungünstige Winde und kalte (Nacht-)temperaturen haben die Vögel möglicherweise bei ihrem Zug in die Brutgebiete veranlasst, länger und in größerer Zahl zu rasten. Auch aus Hessen liegen aktuell vergleichbare Meldungen vor.

Aktuelle Beobachtungen gibt es wie gewohnt auf ornitho.de. Die Vögel suchen oft auf frisch bearbeiteten Äckern nach Nahrung. Wer selbst nach den Vögeln sucht, sollte sich an die geltenden Regeln halten (Fahrverbot auf den meisten Feldwegen!) und die Vögel auf keinen Fall stören. Wer mehr über das spannende Phänomen „Zugstau“ erfahren möchte, wird in unseren FAQs fündig.

 

 

14.03.2022

Erklärvideo: Dateneingabe von Koloniebrütern für das Monitoring seltener Brutvögel

Grauammer
Video-Tutorial für das Monitoring von Koloniebrütern wie der Uferschwalbe erschienen (© Hans Glader)

Das Vogelmonitoring hat in den letzten Jahren große Schritte zu einer digitalen Dateneingabe gemacht. Dazu hat vor allem die Möglichkeit beigetragen, Daten via ornitho.de oder NaturaList-App einzutragen. Meist ist es viel schneller und bequemer, Daten im Feld direkt per App zu übertragen, zumal die Informationen dann auch quasi in Echtzeit für die großräumige Auswertung zur Verfügung stehen. Niemand möchte sich jedoch im Feld lange mit den Details der App auseinandersetzen und da manchmal doch auch komplexere Informationen erfasst werden, ist eine kurze Einarbeitung hilfreich. Dies ist nun noch einfacher und niederschwelliger, denn unser Dachverband (der DDA) hat begonnen, Erklärvideos für Monitoringprogramme und Module zu erstellen. Das neueste Video behandelt die Dateneingabe per NaturaList-App für die Koloniebrüter-Module Graureiher, Saatkrähe (läuft in NRW aber noch analog) und Uferschwalbe: Video-Tutorial (youtube). Vor wenigen Wochen erschien bereits ein Videotutorial zur Erfassung der Spechte im Rahmen des Monitorings seltener Brutvögel.

Für unsere diversen Programme suchen wir immer engagierte und interessierte Vogelbeobachter*innen. Weitere Informationen über das Vogelmonitoring in NRW und die Möglichkeiten mitzumachen gibt es hier.

 

 

 

12.03.2022

Neuer Artikel: Feldvögel in der Zülpicher Börde

Grauammer
Grauammern profotieren vom Feldvogelschutz, die Maßnahmen sind aber bisher noch unzureichend (© Darius Stiels)

Die Zeitschrift „Die Vogelwelt“ wird vom Dachverband Deutscher Avifaunisten herausgegeben und gehört für viele Feldornitholog*innen zur Pflichtlektüre. Im neuesten soeben erschienenen Heft ist (wie schon im letzten Heft, wo es um die Hellwegbörde ging) ein spannender Artikel aus Nordrhein-Westfalen, der sich mit Feldvögeln beschäftigt. Zwei Autorinnen (A. Schieweling ist Kandidatin für den neu zu wählenden NWO-Beirat auf der nächsten MV am 20. März) und ein Autor aus der Biostation Düren beleuchten darin den Feldvogelschutz in der Zülpicher Börde. Sie vergleichen verschiedene Maßnahmenflächen, auf denen unterschiedliche Schutzmaßnahmen durchgeführt wurden, mit konventionellen Anbauflächen mit unterschiedlichen Feldfrüchten. Neben der Vogelwelt wurde auch die Biomasse der Arthropodenfauna analysiert: „Die meisten Brutvogelarten zeigten eine deutliche Präferenz für die verschiedenen blühenden Maßnahmenflächen trotz ihrer geringen Verfügbarkeit. Die konventionellen Feldfrüchte mit den höchsten Flächenanteilen - Wintergetreide, Zuckerrübe und Mais - wurden von den Agrarvogelarten der Region deutlich gemieden.“ Das Fazit des Artikels lautet daher: „Der 2019 in der Zülpicher Börde auf Landschaftsebene vorhandene Anteil biodiversitätsfördernder Maßnahmenflächen ist mit drei Prozent der Ackerfläche allerdings bei weitem nicht ausreichend, um die Populationen typischer Agrarvogelarten zu stabilisieren. Daher ist es zielführend, gemeinsam mit den Landwirten vor Ort, den Flächenanteil der biodiversitätsfördernden Maßnahmenflächen so weit wie möglich zu vergrößern.“

 

 

11.03.2022

Stellungnahme: Rotmilan-Todesursachen und Windkraft

Rotmilan
Rotmilane können durch die Errichtung von Windkraftanlagen gefährdet werden
(© Hans Glader)

Etwa die Hälfte des Weltbestandes des Rotmilans brütet in Deutschland. Auch in NRW ist die Art insbesondere im Mittelgebirge weit verbreitet. Immer wieder ist die Art auch Gegenstand von Auseinandersetzungen über die Errichtung von Windkraftanlagen. Immer wieder kommt es zu tödlichen Kollisionen. In einem Medienbeitrag wurden die Erkenntnisse zu dieser Problematik nun stark beschönigt bzw. sachlich falsch oder unvollständig dargestellt, so dass die FG Rotmilan, in der unter anderem unser Dachverband (der DDA) tätig ist, eine wissenschaftliche Stellungnahme geschrieben hat. Diese korrigiert die in der ZDF-Sendung Frontal aufgestellten falschen Behauptungen und beleuchtet die bisher bekannten fachlichen Erkenntnisse zur Problematik von Rotmilanen und Windkraft. Die NWO hat gemeinsam mit anderen Veränden diese Position (pdf) unterschrieben und setzt sich weiterhin dafür ein, die Klimakrise und die Biodiversitätskrise gemeinsam zu bekämpfen, ohne eine der beiden in ihrem katastrophalen Ausmaß zu leugnen.

 

 

 

 

28.02.2022

Mauerseglermonitoring 2021

Mauersegler
Mauersegler leiden unter Wohnungsnot - können Nistkästen helfen? (© Hans Glader)

Gebäudebrüter leiden in Nordrhein-Westfalen zunehmend unter Wohnungsnot. Brutplätze an Häusern gehen im Zuge von Sanierungen von Altbauten vielfach verloren. Dabei sind Gegenmaßnahmen grundsätzlich ganz einfach. Unsere AG Gebäudebrüter (angesiedelt an der Biostation Hagen) hat zahlreiche Tipps, wie mittels künstlicher Nisthilfen grundsätzlich möglicher Ersatz geschaffen werden kann.

Aber welchen Erfolg haben diese Maßnahmen letztlich? Um diese Fragen zu beantworten, hat die AG Gebäudebrüter im Rahmen des Projektes „Ein Platz für Spatz & Co“ ein spezielles Monitoring ins Leben gerufen. Dabei werden an zahlreichen Gebäuden im Ruhrgebiet und darüber hinaus im Rahmen energetischer Gebäudesanierungen angebrachte Nistkästen auf ihre Besetzung hin kontrolliert. Die Ergebnisse der Kontrollen 2021 liegen nun in einem ausführlichen Bericht vor, der von der AG Gebäudebrüter in Kooperation mit einigen NABU-Ortsverbänden erstellt wurde.

Die Ergebnisse sind bisher noch nicht ganz eindeutig. Von 591 kontrollierten Nistkästen wurden 141 (24 %) durch Mauersegler besetzt. Einige lokale Besonderheiten müssen dabei berücksichtigt werden, so dass es insgesamt eher besser aussieht, als diese Zahlen andeuten. Die Ökologie der Mauersegler spielt wahrscheinlich eine große Rolle bei der Besiedlung von Ersatzbrutplätzen. Nistkästen unterscheiden sich beispielsweise doch in einigen Aspekten von den zuvor besiedelten Brutplätzen und dies könnte durchaus eine größere Bedeutung haben. Das Monitoring soll mit gleicher Methode in den nächsten Jahren fortgesetzt werden und hoffentlich eine abschließendere Beurteilung der Maßnahmen ermöglichen.

 

 

28.02.2022

Mitmachen beim Graureihermonitoring

Graureiher
Graureiherbruten lassen sich mit ornitho.de oder der NaturaList-App erfassen
(© Hans Glader)

Graureiher gehören sicherlich zu den bekanntesten Großvögeln des Landes. Bei kaum einer anderen Vogelart blicken wir auf eine so lange Datenreihe über Bestände zurück wie bei diesem Vogel. Graureiher brüten in Kolonien und ihre großen Nester sind zumindest bevor das Laub ausschlägt auffällig und vergleichsweise leicht zu erfassen. Jetzt Ende Februar herrscht in vielen Kolonien im Land bereits reges Treiben. Als optimal für ein Monitoring gilt jedoch die Erfassung im April. Lediglich in Nadelbäumen ist eine spätere Erfassung sinnvoll. Beim bisherigen Monitoring erfolgte die Datenübermittlung meist auf persönlichem Weg, aber auch bei diesem Programm gibt es nun einen Übergang vom analogen ins digitale Zeitalter. Der DDA hat ein spezielles Modul zum Graureiher im Rahmen des Monitorings seltener Brutvögel. Wie bei allen anderen Programmen auch müssen sich Interessierte erst für das Modul freischalten lassen: In NRW wird das Graureihermonitoring von Michael Jöbges (LANUV) betreut. Seit Kurzem ist es nun möglich, die Daten des Monitorings via ornitho.de (oder NaturaList-App) zu melden. Damit sind die Daten sowohl für das bundesweite als auch das landesweite Monitoring gleichzeitig und quasi in Echtzeit verfügbar. Wer Kolonien kennt, die bisher nicht erfasst werden und diese zukünftig zählen möchte oder seine Datenübermittlung zukünftig gerne digital machen möchte, findet hier alle weiteren Informationen und notwendige Kontaktdaten.

Informationen zu unseren anderen Monitoringprogrammen gibt es wie gewohnt auf unserer Aktivitäten-Seite. Dort gibt es eine Übersicht und Sie können sich in aller Ruhe entscheiden, welches Programm für Sie am besten passt.

 

 

14.02.2022

NWO-Mitteilungen erschienen

Die neuen NWO-Mitteilungen (Nr. 54) sind da! Wie immer berichten wir über die neuesten Nachrichten aus dem Verein. Im ersten Teil geht es um verschiedene Monitoringprogramme. Für die Kormoranzählung werden Zähler*innen gesucht. Nicht anders sieht es bei Uferschwalbe, dem Monitoring Häufiger Brutvögel und der Wasservogelzählung aus, wo wir den aktuellen Stand der Umsetzung darstellen. Die AG Greifvögelberichtet über das gut besuchte letzte Jahrestreffen, das wieder ein internationales Publikum anzog und bei dem es spannende Vorträge gab. Daneben gibt es unsere Rubriken mit Terminen, vielen Nachrichten aus Vogelkunde und Vogelschutz, der Bericht aus der Vogelschutzwarte behandelt Vögel und Drohnen. Die NWO-Mitteilungen haben außerdem ein schwarzes Brett. Wer selbst etwas zu den Mitteilungen beitragen möchte, kann sich an unsere Redakteurin Bettina Fels wenden.

Mit den Mitteilungen kam auch die Einladung zu unserer disejährigen Mitgliederversammlung, die am 20. März als Hybridveranstaltung (überwiegend online) stattfinden wird. Die Teilnahme ist kostenlos, aber eine Anmeldung bei der Geschäftsstelle ist erforderlich. Alle weiteren Informationen finden sich in der Einladung.

Viel Spaß beim Lesen! Ältere Ausgaben der NWO-Mitteilungen können hier heruntergeladen werden.