Aktuelle Meldungen

24.04.2020

Tag der Vogelartenvielfalt: Birdrace am 2. Mai 2020

Wespenbussard
Bei vielen Birdrace-Teams oben auf der Wunschliste: Wespenbusard (© Wolfgang Charles)

Für viele Vogelbeobachter*innen ist es eines der Höhepunkte im ornithologischen Jahreskalender: Das Birdrace 2020 findet am Samstag, den 2. Mai statt! Auch in diesem Jahr werden wieder viele Teams bundesweit an den Start gehen und versuchen, an einem Tag möglichst viele Vogelarten zu beoabchten. Die Aktion ist gleichzeitig ein Spendenrennen. Mit dem gesammelten Geld kann die Beobachtungsplattform ornitho.de weiter ausgebaut werden. Bei allem Ehrgeiz steht natürlich das Wohl der Vögel im Vordergrund und Störungen sollen selbstverständlich unterbleiben. Natürlich wird es dieses Jahr auch veränderte Rahmenbedingungen geben - steht normalerweise das Teamerlebnis im Vordergrund, werden wir dieses Jahr dank anderer Spielregeln soziale Distanzierung berücksichtigen können. Traditionell ist NRW die Hochburg des Birdrace und wir hoffen, dass es auch dieses Jahr so sein wird. Wer sich also noch nicht angemeldet hat, kann das auf der Homepage des Dachverbands Deutscher Avifaunisten noch rasch nachholen. Wir wünschen viel Spaß und einen vogelreichen Tag - gerne auch mit weniger Schneeregen als im Jahr 2019.

 

 

10.03.2020

Podcast zum Thema Artenschutzprüfung

Podcast-Gebaeudebrueter
Buschtrommel-Podcast zu Artenschutzprüfungen

Franco Cassese von unserer AG Gebäudebrüter war erneut zu Gast bei der Buschtrommel - einem Podcast zu Natur- und Naturschutzthemen. Diesmal ging es um ein Thema, von dem zwar viele bereits gehört haben, das aber dennoch wohl nur wenigen Ornis näher bekannt ist. Die Artschutzprüfung, kurz ASP, ist ein äußerst wichtiges Instrument für den Schutz von Tieren in Deutschland. Franco Cassese erzählt im Interview nun leicht verständlich, welche Bedeutung dieses scharfe Schwert des Naturschutzes hat. Natürlich liegt der Schwerpunkt auf Gebäudebrütern wie Mauerseglern und Haussperlingen, aber die dahinterliegenden Rechtsgrundlagen spielen eine Rolle bei ganz vielen Eingriffen in die Natur. Wer also immer mal wissen wollte, was sich hinter Artenschutzprüfung, lokalen Populationen und anderen Fachbegriffen verbirgt, ist bei diesem Podcastgenau richtig.

Über Franco Casseses Engagement für den Schutz von Mauerseglerbrutplätzen bei Gebäudesanierungen berichtet übrigens auch ein kurzer Film, der in Kooperation mit dem NABU Dortmund entstand.

 

 

09.03.2020

Rückblick auf die Jahrestagung 2020

MV2020
TeilnehmerInnen bei der Jahrestagung 2020
(© Darius Stiels)

Die Teilnehmerzahl fiel dieses Jahr wohl wegen der Sorge um das Coronavirus deutlich geringer aus, trotzdem fand gestern die diesjährige Mitgliederversammlung und Jahrestagung der NWO in Recklinghausen statt. Im Vormittagsprogramm wurde die Mitgliederversammlung zügig abgehalten. Karl-Heinz Kühnapfel wurde für seine Verdienste um Vogelkunde und Naturschutz mit dem diesjährigen NWO-Preis ausgezeichnet, für seine Bachelorarbeit zu Schutzmaßnahmen für den Kiebitz erhielt Marvin Fehn den Förderpreis der NWO. Das Vortragsprogramm startete mit Christian Härting und Jonas Brüggeshemke, die den neu besetzten Landesfachausschuss Ornithologie des NABU NRW vorstellten. Dr. Goetz Rheinwald regte die Anlage eines Daten-Archivs an, in dem die in zahlreichen privaten Tagebüchern oder Tabellen gesammelten Beobachtungsdaten vergangener Jahrzehnte aufbewahrt werden sollten. Das Vogelquiz, das in diesem Jahr wieder von Michael Schmitz organisiert wurde, konnte Darius Stiels für sich entscheiden, im Stechen um Platz zwei setzte sich Margret Bunzel-Drüke vor Moritz Meinken durch.

Das Nachmittagsprogramm startete mit einem Vortrag von Peter Herkenrath über den aktuellen Vogelschutzbericht und Franco Cassese berichtete über erfolgreiche Maßnahmen für Gebäudebrüter im Zuge von Gebäudesanierungen. Einen spannenden Ausblick auf die Zukunft des Monitorings häufiger und seltener Brutvögel gab Sven Trautmann vom DDA, der die baldige Möglichkeit digitaler Datenaufnahme und Auswertung in diesen Programmen in Aussicht stellte. Um Vertragsnaturschutz ging es beim Vortrag von Patrick Hundorf, der aus der Hellwegbörde berichtete. Zum Abschluss des Vortragsprogramms entführten Karin Bohrer und Lothar Meckling die ZuhörerInnen ins brasilianische Pantanal und zu den imposanten Iguacu-Wasserfällen.

Weitere Fotos der Tagung gibt es auf unserer Facebookseite

 

 

23.02.2020

Vogelschutztagung 2020

Drohne
Drohnen und Vogelschutz: Probleme, Herausforderungen und Möglichkeiten werden bei der Tagung Thema sein
(© F. Dacheneder)

Die Vogelschutzwarte NRW führt gemeinsam mit der Natur- und Umweltschutz- Akademie (NUA) und der NWO am Samstag, den 07.11.2020 in der Biologischen Station Rieselfelder Münster die diesjährige Vogelschutztagung durch. Auf der Tagung werden aktuelle Themen aus dem Vogelschutz diskutiert und praktische Lösungsansätze erarbeitet. Die Veranstaltung richtet sich an ehren- und hauptamtlich im Vogelschutz Aktive. Als Schwerpunkt werden die Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Drohnen im Vogelschutz und ggf. weitere aktuelle Themen vorgestellt und diskutiert. Wie können Drohnen im Vogelschutz und beim Vogelmonitoring helfen? Welche Probleme entstehen für den Vogelschutz durch den Einsatz von Drohnen als Freizeitbeschäftigung? Wie ist der Einsatz von Drohnen naturschutzrechtlich zu bewerten? Neben Fachvorträgen wird es selbstverständlich genügend Zeit für Austausch und Diskussion geben.

Um teilzunehmen, ist eine Anmeldung bei der NUA erforderlich. Alle Informationen dazu im NUA-Veranstaltungsprogramm

Bei Rückfragen hilft Peter Herkenrath von der Vogelschutzwarte im LANUV: peter.herkenrath@lanuv.nrw.de
Tel. 02361 / 305 3412

 

 

22.02.2020

Bemerkenswerte Vögel am Niederrhein 2019

Von Singschwan bis Grauammer: Der aktuelle Jahresbericht 2019 für den Niederrhein ist gerade erschienen. Daniel Hubatsch und sein Team haben Tausende Meldungen auf ornitho.de und anderen Portalen durchforstet und die interessantesten Beobachtungen des vergangenen Jahres in einem 17 Seiten starken Bericht ausgezeichnet aufbereitet und zusammengefasst. Dank geht auch an die vielen Fotografen, die zahlreiche herausragende Fotos beisteuerten.

Der Bericht beinhaltet nicht nur viele seltene Ausnahmeerscheinungen, sondern auch Diagramme, Grafiken und Analysen über das Auftreten von Durchzüglern und Gastvögeln. Dazu kommen undgewöhnliche Brutnachweise wie die erste Schellentenbrut im Rheinland. Die Region zwischen Elten und Wanlo präsentiert sich mit diesem Bericht mal wieder als einer der ornithologischen Hotspots in NRW und lädt dazu ein, selbst Fernglas und Spektiv zu schwingen und die vielen interessanten Beobachtungsgebiete dort zu erkunden.

Wir wünschen viel Spaß beim Schmökern und Lesen.

20.02.2020

NWO weitet Präsenz in den sozialen Medien aus

Blaukehlchen
Die NWO ist nun auch bei Instagram und Twitter aktiv (© Hans Glader)

Die NWO ist nun noch aktiver im Netz unterwegs. Nachdem wir bereits seit einigen Jahren Facebook nutzen, twittert die NWO nun auch. Via @nworni ist es jetzt noch einfacher, neuesten Entwicklungen in Ornithologie und Vogelschutz zu folgen und natürlich auch mit uns in Kontakt zu treten. Das NWO-Gezwitscher wird von Kathrin Schidelko betreut.

In Zusammenarbeit mit dem Landesfachausschuss Ornithologie und Vogelschutz des NABU NRW sind wir nun außerdem auch auf Instagram präsent. Unter vogelschutz_nrw gibt es spannende Beiträge zum Thema Vogelschutz in NRW. Wir danken Jonas Brüggeshemke, Christian Härting & Fabian Karwinkel und dem NABU NRW für ihre tolle Initiative und das große Engagement, um auch jüngere Menschen zu erreichen. Das NWO-Online-Team freut sich über viele Besuche, neue Follower, Kommentare, Likes, geteilte Inhalte und Retweets ;-)

 

 

07.02.2020

NWO-Fortbildung: Bestimmung und Kartierung von Greifvögeln

Wanderfalke
Vergleichsweise leicht zu erkennen: Wanderfalke (© Hans Glader)

Die NWO weitet ihr Fortbildungsangebot aus: Greifvögel sind eine faszinierende und für die Naturschutzpraxis hoch relevante Vogelgruppe. Leider ist ihre Bestimmung nicht immer einfach und ihre Erfassung wird durch ihre versteckte Lebensweise im Brutrevier erschwert. Mit einem neuen Seminarangebot möchte die NWO ihren Mitgliedern und weiteren Interessierte helfen, diese Schwierigkeiten zu überwinden und sich mehr mit ihnen zu beschäftigen.

Das Seminar findet am 29. März 2020 von 10:00 bis 17:00 in der Biologischen Station der ABU Soest (Bad Sassendorf-Lohne, Teichstraße 19) statt. Am Vormittag werden in einem Vortrag Bestimmung und Lebensweise der Arten erläutert, am Nachmittag werden die Kenntnisse auf einer Exkursion in das VSG Hellwegbörde vertieft. Geleitet wird das Seminar von Jens Brune, Leiter der AG Greifvögel und von Christian Härting und Ralf Joest von der ABU. Die Teilnahmegebühr beträgt 30,- € (incl. Imbiss und Pausengetränke) und ist vor der Veranstaltung fällig. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir bitten um Ihre verbindliche Anmeldung mit Angabe von Name, Vorname, Wohnort und Mailadresse oder Tel.-Nr. bis zum 21. März 2020 an die NWO-Geschäftsstelle unter: huisman-fiegen@nw-ornithologen.de.

Ralf Joest

Aktuelle Ergänzung vom 09.02.2020: Die Veranstaltung ist ausgebucht und auch eine Warteliste gibt es bereits. Vielen Dank für das rege Interesse!

 

 

06.02.2020

NWO-Exkursion 2020: Kiebitzerfassung im Kreis Borken

Kiebitz
Im Kreis Borken soll der Kiebitzbestand erfasst werden (© Wolfgang Charles)

Unsere traditionelle NWO-Exkusion wird dieses Jahr etwas anders gestaltet, als es bisher der Fall war. Kiebitze waren bis vor wenigen Jahren in NRW vielerorts noch häufige Brutvögel, nun stehen sie zusammen mit einigen anderen Arten stellvertretend für die Biodiversitätskrise in der Agrarlandschaft. Daher ist es besonders wichtig, sehr genau die Bestände und deren Entwicklung zu verfolgen. Keine ganz leichte Aufgabe und ausgerechnet in einer für die Art wichtigen Region in NRW haben wir noch Erfassungslücken. Um die Bestände im Kreis Borken zu erfassen, wird es nun eine gemeinsame Aktion von Biologischer Station Zwillbrock, Naturschutzstation Münsterland und NWO geben. Wir hoffen nach einem langen Tag einen guten Überblick über die Kiebitzvorkommen dort zu haben und am Abend gemütlich die Aktion gemeinsam zu feiern. Kristian Lilje von der NABU-Naturschutzstation Münsterland stellt das Projekt vor und setzt auf die Mithilfe der NWO-Mitglieder:

Die Biologische Station Zwillbrock e.V. führt in Zusammenarbeit mit der NWO und der NABU-Naturschutzstation Münsterland sowie dem LFA Ornithologie und Vogelschutz des NABU NRW eine synchrone Kiebitzerfassung am Samstag den 28.03.2020 im Kreis Borken durch. Ziel ist die Ermittlung der kreisweiten Bestandsgröße des Kiebitzes. Hierzu möchten wir Sie/Euch herzlich einladen und bitten um Ihre/Eure Mitarbeit!
Diese Erstbesiedlungserfassung des Kiebitzes im gesamten Kreisgebiet findet mittels der Android Smartphone-App NestFinder der NABU-Naturschutzstation Münsterland statt. Die App bietet neben der flächenscharfen Erfassung, Koordinierungsmöglichkeiten mit Zuweisung von Minutenfeldern an teilnehmende Personen sowie eine Synchronisierung während der Erfassung und zeitnahe Darstellung der Ergebnisse. Nach der Anmeldung bei der Biologischen Station Zwillbrock und Registrierung für die App wird jedem Kartierteam ein Kartiergebiet bestehend aus 15-20 Minutenfeldern mit einem Erfassungsaufwand von 6 Stunden zugewiesen. Nach der Anmeldung versenden wird Anfang März eine Anleitung für die Nutzung der App NestFinder an alle registrierten Nutzer. Registrierte Kartierteams können mit der Erfassung am Samstag, den 28.03.2020 direkt an ihren zugewiesenen Minutenfeldern beginnen, eine festgelegte Startzeit oder einen gemeinschaftlichen Treffpunkt gibt es nicht. Jedoch sollte die Erfassung um spätestens 17 Uhr beendet sein, wir bitten entsprechend früh zu beginnen. Am Erfassungstag werden alle potentiell geeigneten Kiebitzflächen aufgesucht und auf Kiebitzvorkommen überprüft. Wichtig ist die Kontrolle aller Flächen des zugewiesenen Kartiergebietes durch flächenscharfe Zählung der Individuen, nach Möglichkeit auf Geschlecht bestimmt, pro Bewirtschaftungseinheit.

Nach der Erfassung möchten wir uns ab 17 Uhr bei einem geselligen Abschluss der Aktion mit Moorschnuckenwurst, Salat und Erfrischungen in der Biologischen Station (Zwillbrock 10, 48691Vreden) bei Ihnen/Euch für die Unterstützung bedanken.
Für die Teilnahme ist eine Rückmeldung per Email an kiebitz@bszwillbrock.de bis zum 29.02.2020 notwendig. Notwendige Informationen zur Anmeldung:
- Umfang des Kartierteams (Einzelperson oder mehrere Personen? Sind ggf. weitere Personen für Bildung eines Kartierteam gesucht? Ist das Kartierteam mobil?)
- Anreiserichtung/Startpunkt (Für die Zuweisung der Minutenfelder: Von wo starte ich bzw. wo starte ich im Kreis Borken)
- Mobilnummer (Für Absprachen)
- E-Mailadresse, die für die Registrierung bei NestFinder genutzt wurde (Für die Zuweisung der Minutenfelder notwendig)
- Voraussichtliche Teilnahme am Grillabend an der Biologischen Station Zwillbrock
Weiterhin ist eine Registrierung der teilnehmenden Kartierteams für die App Nestfinder notwendig.

Wir bitten um Ihre/Eure Mitarbeit und eine Rückmeldung bis zum 29.02.2020.

 

 

06.02.2020

Einladung zur Jahrestagung 2020

Gimpel
Gimpel (© Hans Glader)

Am Sonntag, den 08.03.2020 findet wieder unsere Jahrstagung statt. Es wird ein buntes Programm geben. Es beginnt mit unserer Mitgliederversammlung und bereits am späten Vormittag beginnt das Vortragsprogramm mit Anregungen zu einem Datenarchiv und unseren Klassikern. Die Berichte der Avifaunistischen Kommission sind reich und schön bebildert und beim traditionellen Vogelquiz dürfen die Köpfe wieder heiß laufen (Tipp: Fernglas mitnehmen). Nach der Mittagspause (Mittagessen gegen Spende) kommt ein großer Block mit Rubriken wie Neuigkeiten aus der Vogelschutzwarte, aber auch aus dem Landesfachausschuss Ornithologie des NABU und der AG Möwen wird berichtet. Neuigkeiten über ornitho.de dürften für alle Vogelbeobachter*innen von Interesse sein. Zum Abschluss geht es inhaltlich in die Feldflur zu Vertragsnaturschutzmaßnahmen, bevor ein Vortrag über eines der vogelreichsten Gebiete unserer Erde - das Pantanal - die Tagung abrundet. Veranstaltungsort ist traditionell die Natur- und Umweltschutzakademie (NUA) in Recklinghausen. Gäste sind herzlich Willkommen.

Das vollständige Programm kann hier heruntergeladen werden.

 

 

04.02.2020

NWO-Mitteilungen erschienen

Die neuen NWO-Mitteilungen (Nr. 50) sind da! Darin enthalten sind die Einladung zur Mitgliederversammlung und Jahrestagung am 08. März 2020 in Recklinghausen, zur NWO-Fortbildung „Bestimmung und Kartierung von Greifvögeln“ am 29. März sowie zur NWO-Exkursion am 28. März. Daneben gibt es wie immer viele weitere Neuigkeiten und wichtige Informationen aus Vogelkunde, Vogelschutz und Naturschutz. Aktuelles zum Schutz der Agrarvögel, aus den AGs sowie „aus dem Netz“ erwarten Sie ebenso wie die Termine der nächsten Wochen und Monate für Ihren Terminkalender, die wie gewohnt unsere Mitteilungen abrunden. Viel Spaß beim Lesen!

Wer sich für die aktuellen Veröffentlichungen der AG Neozoen interessiert, kann pdfs von Esther Koch oder Sönke Twietmeyer erhalten.

Ältere Ausgaben der NWO-Mitteilungen können hier heruntergeladen werden.

31.01.2020

Anhörung im Landtag: NWO setzt sich für mehr Vogelschutz ein

Kiebitz
Kiebitzbestände sind in nur fünf Jahren um 50 % geschrumpft (© Hans Glader)

Bei einer Anhörung vor dem Umweltausschuss des Landtags hatte die NWO letzten Mittwoch die Gelegenheit, vor dem Schwund der Artenvielfalt in NRW und insbesondere vor zurückgehenden Beständen in der Vogelwelt zu warnen. Von den 188 in NRW heimischen Vogelarten sind 69 gefährdet, 24 sind bereits ausgestorben. Insbesondere den Vögeln in der offenen Agrarlandschaft geht es schlecht, viele Arten leiden unter dramatischen Bestandsrückgängen. Als Beispiel nannte Klaus Nottmeyer vor dem Ausschuss den Kiebitz, dessen Bestände sich in nur fünf Jahren halbiert haben, so dass jetzt nur noch etwa 6000 Paare in NRW brüten. Die bisher von Naturschutz und Landwirtschaft eingesetzten Maßnahmen haben offenbar nicht ausgereicht, um diesen Absturz zu verhindern. Vielmehr müssten besonders in Gebieten, in denen der Kiebitz und andere Feldvögel noch schwerpunktmäßig vorkommen, Brachen angelegt werden

Die NWO plädiert in ihrer Stellungnahme außerdem dafür, dem Natur- und Artenschutz in Schutzgebieten wieder mehr Vorrang einzuräumen. Dafür ist vor allem mehr Geld nötig. In der Agrarlandschaft müsste mindestens die Hälfte aller Vogelbruten effektiv geschützt werden, um einen flächigen Verlust von Arten wie Kiebitz oder Feldlerche zu verhindern. Von einer Ausweitung von Brachen auf 10 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen würden die meisten Feldvögel profitieren und ihr Rückgang könnte aufgehalten werden.

Anlass der Anhörung war ein Antrag von SPD und Bündnis90/Die Grünen, die eine Aufweichung des Landesnaturschutzgesetzes fürchten. Unter dem Titel „Artenvielfalt in NRW schützen - Landesnaturschutzgesetz erhalten“ erhielt die NWO neben anderen Fachleuten und Naturschutzgruppierungen die Möglichkeit, auf die Situation in der Vogelwelt aufmerksam zu machen.

Die vollständige Stellungnahme der NWO kann hier nachgelesen werden.

Auch der WDR berichtete über die Anhörung.

 

 

17.01.2020

Seeadlerbrutsaison 2019 auf der Bislicher Insel

Seeadlerfamilie
Die Seeadlerfamilie 2019 an der Bislicher Insel
(© Wolfgang Charles)

Auch in der Brutsaison 2018/19 war das mittlerweile sehr eingespielte Seeadlerpaar auf der Bislicher Insel erfolgreich. Bereits Ende November 2018 begann die Balz mit der Ausbesserung des Horstes. Am 26. Februar 2019 begann dann die Brutzeit mit der vermutlichen Ablage des zweiten Eies. Nach Ablauf von 38 Tagen konnte am Verhalten der beiden Altvögel beobachtet werden, dass mindestens ein Jungvogel gefüttert wurde. Am 13. Horsttag wurden dann zwei Jungvögel von Robert Willecke und mir beobachtet. Weitere Beobachtungen gelangen dann nur noch zufällig, da der Horst mittlerweile komplett zugewachsen war. Am 3. Juni wurden die beiden Jungvögel, ein stattliches Weibchen und ein kleineres Männchen, von Dr. vet. Oliver Krone (Berlin) mit einem Sender versehen. Die beiden Sender werden mit Erreichen der Geschlechtsreife nach ca. vier Jahren von den Vögeln abfallen. Mit Spannung darf erwartet werden, wo sich die beiden jungen Seeadler bis dahin aufhalten. Michael Jöbges hat, erstmalig für Nordrhein-Westfalen, außerdem beide Jungvögel mit einem Ring der Vogelwarte ausgestattet. Schon einen Tag später ereignete sich ein Unwetter im Bereich der Bislicher Insel, das auch in der Nähe des Horstes einige große Bäume hat umstürzen lassen. Der Horst selbst blieb aber unversehrt, wie sich erst viel später herausstellte. Am 7. Juli konnte dann der erste Jungvogel in der Nähe der 3. Beobachtungshütte fotografiert werden; nur zwei Tage später gelangen an gleicher Stelle Fotos mit beiden Jungvögeln.

Ärgerlich waren wieder einmal die Störungen im Horstbereich: Zwei Vogelbeobachter hatten sich nur einen Tag vor dem Brutbeginn dem Horst widerrechtlich genähert, und weil diese uneinsichtig waren, musste der Streifendienst der Polizei hinzugezogen werden. Am 28. Juni wurde beobachtet, wie sich ein Fluggerät dem Horst genähert hat. Eine sofort eingeleitete Suche nach dem Fluggerät und dem Störer blieb erfolglos.
Kaum zu glauben: Die Biber hatten den aus runden, trockenen Fichtenhölzern bestehenden Stammschutz, mit dem der Baum vor Verbiss geschützt werden sollte, so angenagt, dass dieser noch vor der nächsten Brutsaison von Mitarbeitern des Regionalverband Ruhr erneuert werden muss.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Naturschützern bedanken, die sich bisher für die Seeadler auf der Bislicher Insel eingesetzt haben. Herzlichen Dank auch an Wolfgang Charles, der nicht nur das beigefügte Foto zu diesem Bericht beigesteuert hat, sondern auch auf seiner Internetseite ständig aktuelle Fotos aus dem Leben der Seeadler zeigt.

Ingbert Schwinum, Wesel