NWO-Preis

Mit dem NWO-Preis werden besondere Leistungen auf dem Gebiet der Ornithologie in NRW ausgezeichnet, die im Sinne der Vereinssatzung stehen: Förderung der Vogelkunde und des Vogelschutzes nach allen Richtungen, insbesondere der landeskundlichen Vogelforschung sowie des Natur- und Umweltschutzes und des Tierschutzes. Dies können einzelne Projekte oder das Lebenswerk eines Ornithologen / einer Ornithologin sein. Es können auch Forschungsleistungen ausgezeichnet werden, die über das Gebiet von NRW hinausgehen, so-lange der Preisträger / die Preisträgerin auch in NRW aktiv ist und das Projekt einen Bezug zu NRW hat. Preisträger/innen können neben Einzelpersonen auch Gruppen sein. Der Preisträger / die Preisträgerin muss Mitglied der NWO sein, bei Gruppen muss mindestens eine Person Mitglied der NWO sein.

Der NWO-Preis wird jährlich auf der Mitgliederversammlung vergeben. Neben einer Urkunde und einer Laudatio wird ein Geldbetrag von 500,- € vergeben.

2004 - Heiner Flinks

NWO-Preisträger Flinks
Heiner Flinks arbeitet seit Jahren an Schwarzkehlchen. Seine Spezialität sind Nahrungsanalysen aus Kotproben.

Heiner Flinks bekommt den NWO-Preis für seine nunmehr seit mehr als 20 Jahren durchgeführten Studien am Schwarzkehlchen. Zunächst in den Heubachwiesen, dann im Kranenburger Bruch und seit mehreren Jahren auch in der Wahner Heide. Dabei wurde die Lebensweise in vielfältiger Form untersucht, wobei die Ergebnisse in einer ganzen Reihe von Publikationen veröffentlicht wurden. Diese reichen von der Analyse der Verbreitung und Populationsentwicklung in NRW, über die Brutbiologie bis zu Nahrungsanalysen bei der Jungenaufzucht. Aber auch die Altvögel wurden gewogen und in ihrer Gewichtsentwicklung über die Brutzeit verfolgt. Ebenso wurde die Mauser untersucht, sodass mittlerweile fast alle Aspekte zur Lebensweise in den Brutgebieten bearbeitet worden sind.

Die zusammen mit F. Pfeifer im Journal für Ornithologie veröffentlichte Arbeit zu Nahrungsanalysen bei Nestlingen beruhte auf Kotanalysen und war richtungweisend. Sie erfordert eine immense Einarbeitungszeit und führte zu einer hochgradigen Spezialisierung bei der Unterscheidung der verschiedenen Chitinreste und der Interpretation der Nahrungsreste. Deshalb wurde er als Fachmann für weitere Arbeiten zur Nahrung von Jungvögeln anderer Singvogelarten von unterschiedlichen Koautoren gewonnen.

Seine Schwarzkehlchen-Arbeiten fanden internationale Würdigung und werden in allen vorliegenden Artmonographien zitiert.

Heiner Flinks bekommt den NWO-Preis nicht nur wegen seiner Verdienste um die Erforschung der Lebensweise des Schwarzkehlchens und der Analysen zur Nestlingsnahrung verschiedener Singvogelarten, sondern ebenfalls für die beispielhafte Weise, in der er jahrzehntelang im "Nebenberuf" hochqualitative wissenschaftliche Arbeit geleistet hat. Durch seine engagierte Forschungsarbeit hat er das Ansehen der Ornithologie in Nordrhein-Westfalen über die Grenzen unseres Bundeslandes hinaus gestärkt.

Kleve, 14.03.2004