Aktuelle Meldungen

08.05.2018

40 Jahre Wiesenvogelschutz in NRW

Bekassine
Auch der Bestand der Bekassine ging deutlich zurück (© Hans Glader)

Der Schutz der Wiesenlimikolen hat in Nordrhein-Westfalen eine lange Tradition. Die Bestände von Großem Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel und Bekassine werden seit den 1970er Jahren erfasst, 1985 wurde ein Feuchtwiesenschutzprogramm eingerichtet. Die Bestandsentwicklungen der letzten 40 Jahre von 1975 bis 2014 zeigen unterschiedliche Tendenzen, gemeinsam sind aber allen vier Arten deutliche Bestandseinbußen in den 1980er und 1990er Jahren. Der Große Brachvogel hat seitdem wieder im Bestand zugenommen, die Bestände der anderen drei Arten gehen jedoch weiter zurück. Die Bekassine steht in NRW kurz vor dem Aussterben. Bruten gibt es beinahe ausschließlich in geschützten Flächen, die Schutzmaßnahmen haben den massiven Bestandsrückgang aber nur abmildern, nicht aufhalten können. Aus diesem Grund hat nun ein Autorenteam aus NRW einen Katalog an erforderlichen Schutzmaßnahmen erarbeitet. Birgit Beckers, Andreas Barkow, Michael Frede, Peter Herkenrath, Dietmar Ikemeyer, Michael Jöbges, Stefan R. Sudmann und Robert Tüllinghoff werteten die Bestandsentwicklung der vier Wiesenlimikolen aus und präsentieren ihre Ergebnisse in einem Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Die Vogelwelt“:

Beckers et al. (2018): 40 Jahre Wiesenvogelschutz in Nordrhein-Westfalen: Entwicklung der Brutbestände von Großem Brachvogel Numenius arquata, Uferschnepfe Limosa limosa, Rotschenkel Tringa totanus und Bekassine Gallinago gallinago. Die Vogelwelt(1): 3-15.

10.04.2018

Vogel des Monats April: Der Alpensegler von Minden

Gänsegeier
Alpenseglerreste am Brutplatz des Wanderfalken (© Gerhard Neuhaus)

Seit über 10 Jahren haben Wanderfalken Falco peregrinus den Turm der St. Marienkirche in Minden als Brutplatz (mit Bruterfolg) ausgewählt, wo sie in einer Mauernische ihre Jungvögel großziehen.

Zur Sicherheit vor Steinmardern haben Vogelschützer von der AG Natur Bad Oeynhausen die Mauernischen im Turminnenbereich verkleidet und gleichzeitig mit einer Kontrollklappe ausgestattet. Zur Brutzeit, aber auch bei späteren Turmbesteigungen werden alle sechs Nischen vorsichtig geöffnet und auf Besonderheiten kontrolliert.

Bei einer Besichtigung am 30. November 2017 bestiegen wir den Turm der Marienkirche, um die Möglichkeit von Filmaufnahmen während der Zeit nach dem Schlupf der Jungvögel in 2018 zu prüfen. Zu unserer großen Überraschung fanden wir, als wir die kleine Klappe zu der Brutnische öffneten, mitten im Bild Reste eines uns nicht sofort bekannten Vogels. Er hatte sehr lange schmale Flügel, Zehen nahezu „ohne Beine“ und – einen reinweißen Bauch. Es war ganz klar ein Segler, und zwar ein Alpensegler Apus melba.

Die Geschichte des Alpenseglers von Minden wird jetzt von Gerhard Neuhaus als „Vogel des Monats April 2018“ auf der Homepage der Avifaunistischen Kommision der NWO erzählt.

24.03.2018

„Seltene Vögel in NRW“ jetzt auch bei der Geschäftsstelle erhältlich

Ab sofort in der Geschäftsstelle erhältlich: Seltene Vögel in NRW

Das kürzlich erschienene Buch „Seltene Vögel in NRW“ kann ab sofort auch über die NWO-Geschäftsstelle bestellt werden. Dies war bisher nur über das LWL-Museum für Naturkunde in Münster möglich. Zum Preis von 24,90 € (zuzügl. 6,99 € Versandkosten) ist es jetzt auch bei der NWO erhältlich, zu bestellen bei Veronika Huisman-Fiegen, Leydelstr. 26, 47802 Krefeld, Tel. 0 21 51 / 56 12 27, Mail: Veronika Huisman-Fiegen (huisman-fiegen@nw-ornithologen.de). Das Buch beschreibt auf 420 Seiten beinahe 300 Vogelarten, die nicht regelmäßig in NRW brüten und nur als Ausnahmeerscheinung zu bewundern sind. Die NWO ist Mitherausgeber des Buches.

05.03.2018

Feldvögel, Höhlenbrüter und Digiskopie: Erfolgreiche Jahrestagung

Bei gut gefülltem Tagungsraum berichtet Eckhard Möller von der Avikom, Kraniche ziehen in der Mittagspause über die Tagungseilnehmer (© Kathrin Schidelko)
Die Gewinner des Vogelquiz, Jo Weiss kündigt den Vortrag von Martin Flade an, Tagungsteilnehmerinnen in der Mittagspause (© Kathrin Schidelko)

Gestern war es wieder soweit: Die NWO hat ihre alljährliche Mitgliederversammlung und Jahrestagung abgehalten. Traditioneller und günstig gelegener Veranstaltungsort war die Natur- und Umweltakademie Nordrhein-Westfalen in Recklinghausen.

Das kurze Vormittagsprogramm bestand natürlich aus der Mitgliederversammlung. Notwendige Wahlen standen an: Stefani Pleines wird unsere neue Schatzmeisterin. Sie war in der Vergangenheit bereits in verschiedenen Posten in der NWO aktiv und wir freuen uns, sie auch offiziell wieder an Bord zu haben und gratulieren herzlich. Marie-Theres Helmers gibt den Posten der Schatzmeisterin nach vielen Jahren ab. Vielen, lieben Dank für Dein großes Engagement, Helmi!!! Außerdem wurde Patrick Kretz als neuer Leiter der AG Möwen bestätigt. Er folgt auf Jörg Nowakowski, der dieses Amt viele Jahre inne hatte und dem daher ebenfalls unser Dank gebührt. Der diesjährige NWO-Preis wird an Michael M. Jöbges verliehen. Ein ausführlicher Bericht wird nach der Preisübergabe erfolgen, die am 02.12.2018 auf dem Adventskolloquium stattfinden wird.

Das Vortragsprogramm startete mit dem reich bebilderten und aufregenden Bericht der Avikom, den Eckhard Möller begeistert vortrug. Peter Herkenrath hielt die Teilnehmer über neue Entwicklungen in den nordrhein-westfälischen Vogelschutzgebieten auf dem Laufenden. Beim Vogelquiz, das dieses Jahr Michael Schmitz organisiert hatte, durften dann alle ihre Bestimmungskenntnisse auf die Probe stellen. Am Ende gewann Tobias Rautenberg mit großem Abstand vor Axel Müller und Jörg Krämer.

Die Mittagspause wurde nicht nur für Suppe und Kuchen genutzt, sondern viele TeilnehmerInnen verbrachten die Zeit am ersten echten Frühlingstag draußen - eine gute Entscheidung, zogen doch Kraniche und Kiebitze über die NUA und die lokalen Mäusebussarde zeigten ihre beeindruckenden Balzflüge. Das Nachmittagsprogramm war sicherlich für viele der Höhepunkt der Tagung. Herwig Zang aus Niedersachsen konnte beeindruckende Ergebnisse aus 45 Jahren Höhlenbrüterforschung aus dem Harz präsentieren - eine in Deutschland wohl einmalige Datenreihe über Trauerschnäpper, Kleiber und Kohlmeisen in Zeiten von Klimawandel, zwischenzeitlich hohen Schwefelemissionen und Stickstoffeinträgen in das sich verändernde Ökosystem Wald! Der Schwerpunkt der Tagung lag aber eindeutig auf dem Schutz der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Dr. Martin Flade aus Brodowin in Brandenburg gab einen umfassenden Einblick in die aktuelle Situation der Krise der Agrarlandschaft, nannte deutliche Probleme und mögliche Lösungsansätze. Danach ging es thematisch zurück nach NRW: Alexandra Schieweling von der Biologischen Station Düren berichtete über Aktivitäten zum Schutz der Grauammer in der Zülpicher Börde. Im Anschluss konnte Dr. Ralf Joest von der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz in Soest und Leiter unser AG Feldvögel uns einen Überblick über den Feldvogelschutz im größten Vogelschutzgebiet NRWs geben - der Hellwegbörde. Außerdem verwies er in einem Ausblick auf die geplante landesweite Kiebitzkartierung im Jahr 2019. Dr. Jörg Kretzschmar zeigte zum Abschluss traumhaft tolle Vogelbilder und die Möglichkeiten der Digiskopie.

Zahlreiche Fotos der Tagung gibt es auf unserer Facebookseite.

04.03.2018

Vogel des Monats März 2018 - Neue Gänsesäger-Bruten in Westfalen

Seeadler
Gänsesäger mit Küken auf der Ruhr bei Binnerfeld HSK (© Barabara Hensel)

Im Register des Atlasbandes von 2002 über die Brutvögel Westfalens von 1989 bis 1994 ist der Artname "Gänsesäger" nicht zu finden. Dasselbe negative Ergebnis zeigt der dicke Brutvogelatlas von Nordrhein-Westfalen mit Kartierungsarbeiten ab etwa 2005. Im rheinischen Brut- und Wintervogelatlas von 2005 ist der Gänsesäger dagegen mit einem Brutnachweis erwähnt, weil Hermann Josef Beser und Walter Bähr Anfang Juli 1993 ein Weibchen mit zwei nicht-flüggen Jungvögeln auf dem Rhein bei Meerbusch (Kreis Neuss) beobachtet hatten.

Nun gibt es neue Hinweise auf Gänsesäger-Bruten aus Westfalen, von denen Eckhard Möller und Wolfgang Pott als „Vogel des Monats März 2018“ auf der Homepage der Avifaunistischen Kommission der NWO berichten. Mit Fotos von Barbara Hensel.

26.02.2018

Neuer Charadrius erschienen

Das neueste Doppelheft des Charadrius ist gerade erschienen und wurde an die Mitglieder verschickt. Schwerpunkt des Heftes sind diesmal Greifvögel, aber auch viele andere ornithologische Themen werden behandelt. Gleich zwei Artikel widmen sich dem Rotmilan. Im ersten Artikel befassen sich Michael Jöbges et al. mit dem landesweiten Bestand und der besonderen Verantwortung Nordrhein-Westfalens für die eleganten Flieger. Knapp 3 % des Weltbestandes leben in unserem Bundesland! Der zweite Artikel befasst sich zwar mit einem kleineren Raum, ist aber nicht weniger von Interesse - im Rhein-Sieg-Kreis hat der Bestand des Rotmilans in jüngster Zeit deutlich zugenommen, wie die Studie von Jens Brune et al. zeigt. Mit unserem größten Greifvögel und einer unserer ornithologischen Sensationen des Jahres 2017 geht es weiter: Ingbert Schwinum et al. berichten von der erfolgreichen Ansiedlung und ersten nachgewiesenen Brut des Seeadlers in NRW. Außerdem berichten Dick Visser und Lisette van Rens über mögliche Auswirkungen geplanter Windkraftanlagen im Reichswald bei Kleve auf Zugvögel. Die interessante Entwicklung der Brutvogelbestände in der Teichbachaue im Kreis Heinsberg ist Gegenstand eines Artikels von Gottfried Rütten et al.
Rubriken wie die Vögel des Monats oder Berichte über die aktuellen Preisträger runden das Heft ab. Leider sind in jüngster Zeit außerordentlich verdiente Ornithologen von uns gegangen. In Nachrufen wird an Ulrich Wille, Hans Christoph Stamm, Dr. Theodor Mebs und Herbert Hubatsch erinnert.

Das Heft kann wie gewohnt über die NWO-Geschäftsstelle, c/o Veronika Huisman-Fiegen, Leydelstr. 26, 47802 Krefeld, Tel. 0 21 51 / 56 12 27, Mail: Veronika Huisman-Fiegen (huisman-fiegen@nw-ornithologen.de) bezogen werden.

21.02.2018

Schade

Offensichtlich nicht auf der Prioritätenliste: Naturschutz in der Agrarlandschaft - Feldlerche (© Hans Glader)

2010 hat die NWO die damals neue Rote Liste der Brutvogelarten Nordrhein-Westfalens der Öffentlichkeit vorgestellt – im Ministerium in Düsseldorf bei einem Pressegespräch gemeinsam mit Minister Eckard Uhlenberg. Eine Anerkennung dessen, dass politisch Handlungsbedarf besteht. Und zugleich eine Geste des Respekts ehrenamtlicher wie professioneller Arbeit, ohne die eine Rote Liste nicht zustande käme. 2017 hat sich die NWO um einen entsprechenden Termin bei Ministerin Schulze-Föcking bemüht. Leider hatte die Ministerin keine Zeit. Das lässt Prioritäten erkennen. Schade!

21.02.2018

Dramatische Bestandsrücke: neue Rote Liste der Brutvögel NRWs

Schwarzstörchen geht es dank intensiver Schutzbemühungen etwas besser (© Hans Glader)
Star
Prominenter Neuzugang auf der Roten Liste: Stare gelten als gefährdet (© Hans Glader)

Rote Listen spiegeln die Gefährdung unserer Vogelwelt wieder. Sie können stellvertretend für den Zustand der Natur in einem Raum sein. Die letzte Inventur der Vogelwelt Nordrhein-Westfalens liegt bereits fast zehn Jahre zurück, doch jetzt gibt es gleich zwei neue Rote Listen. Eine behandelt die Brutvögel, die andere die wandernden Vogelarten in unserem Bundesland. Sie sind ein Gemeinschaftprojekt von LANUV und NWO.

Die Zahl gefährdeter Arten ist seit den 1980er Jahren ganz leicht gesunken. Dennoch ist weiterhin rund die Hälfte der 188 Brutvogelarten NRWs bei uns ausgestorben oder gefährdet. Weitere zwölf Arten stehen auf der Vorwarnliste - auch ihr Bestandstrend ist rückläufig. Gute Nachrichten gibt es bei einigen Flaggschiffarten des Naturschutzes - Vogelarten, für die in den letzten Jahren intensive Schutzmaßnahmen durchgeführt wurden und bei denen sich die starke Reduzierung der direkten Verfolgung bemerkbar macht. Dazu gehören Arten wie Wanderfalke, Uhu und unsere beiden Storchenarten - Weißstorch und Schwarzstorch.

Leider gibt es jedoch auch eine lange Liste an negativen Entwicklungen. Mit Ortolan und Haubenlerche sind zwei weitere ehemals verbreitete Brutvögel verschwunden. Katastrophal sieht die Situation für die meisten Wiesenvögel aus - Bekassine, Uferschnepfe und Braunkehlchen sind akut vom Aussterben bedroht und in der Agrarlandschaft sind mittlerweile auch ehemalige Allerweltsvogelarten wie Rebhuhn, Feldlerche und Grauammer gefährdet. Selbst der einst überall häufige Star musste in den Kreis der gefährdeten Arten aufgenommen werden, in dem andere einst häufige Arten wie der Feldsperling oder die heimischen Schwalbenarten aufgrund lang anhaltender negativer Bestandstrends bereits zu finden sind.

Rote Listen
Die neue Rote Liste kann in der Geschäftsstelle bestellt werden

Nicht besser sieht es bei den wandernden Vogelarten aus: 71 Arten und Unterarten (30 %), die regelmäßig durch NRW wandern, mussten in die Rote Liste aufgenommen werden. Vogelarten, die ihren Hauptlebensraum im Offenland haben, sind deutlich stärker gefährdet als solche, die hauptsächlich in Wäldern oder in Siedlungen auftreten. Langstreckenzieher sind außerdem gefährdeter als Kurzstreckenzieher oder Standvogelarten.

Die Autoren der Roten Liste kommen zu dem Schluss, dass einerseits Naturschutz in NRW in den bestehenden Schutzgebieten deutlich ausgeweitet werden muss, andererseits erfolgversprechende Anstrengungen zum Erhalt der Artenvielfalt endlich auch auf großen Flächen des Landes wirksam werden müssen.

Beide Roten Listen können für € 18 (plus Versandkosten) als aktuelles Charadrius-Heft bestellt werden.

Bezug über Veronika Huisman-Fiegen, Leydelstr. 26, 47802 Krefeld, Tel. 0 21 51 / 56 12 27, Mail: Veronika Huisman-Fiegen (huisman-fiegen@nw-ornithologen.de)

LANUV und NWO haben eine gemeinsame, ausführliche Presseerklärung zur Inventur der Vogelwelt NRWs herausgeben.

Auch eine Zusammenfassung der Roten Listen der Vögel NRWs ist inzwischen in „Natur in NRW“ erschienen.

07.02.2018

Schwerpunktheft Spechte: Neuer Charadrius erschienen

Das neueste Doppelheft des Charadrius ist gerade erschienen und wurde an die Mitglieder verschickt. Das 114 Seiten starke Heft widmet sich beinahe ausschließlich den Spechten. Anlässlich der Jubiläumstagung 2015 zu 25 Jahren Fachgruppe Spechte in der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft hatten sich mehr als 60 Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Ascheberg-Davensberg in NRW getroffen. Ausrichter war die NWO, zusammen mit dem NABU NRW, der Naturschutzstation Münsterland und der Vogelschutzwarte im LANUV. Das vorliegende Heft fasst die Beiträge des Treffens als Tagungsband zusammen. Besonders spannend aus NRW-Sicht sind ein Überblicksartikel über Spechte in NRW von Jo Weiss, Berichte zu Besiedlungsmustern des Mittelspechtes im Münsterland und zur Bestandsentwicklung des Grauspechts im Arnsberger Wald sowie eine Einschätzung von Michael Jöbges darüber, was EU-Vogelschutzgebiete für den Schutz der Spechtarten in NRW bringen.

Weitere 16 Artikel beleuchten die verschiedensten Facetten der Spechtbiologie und heben die besondere Bedeutung von Spechthöhlen für nachfolgende Arten und damit die Artenvielfalt im Wald hervor. Ein Ergebnis der Tagung war auch eine Resolution zum Schutz der Spechtbäume in Wirtschaftswäldern, die hier ebenfalls noch einmal nachgelesen werden kann. Ergänzt wird das Heft durch fünf „Vögel des Monats“ sowie Literaturbesprechungen.

Das Heft kann wie gewohnt über die NWO-Geschäftsstelle, c/o Veronika Huisman-Fiegen, Leydelstr. 26, 47802 Krefeld, Tel. 0 21 51 / 56 12 27, Mail: Veronika Huisman-Fiegen (huisman-fiegen@nw-ornithologen.de) bezogen werden.

06.02.2018

NWO-Exkursion 2018 in den Nationalpark Eifel

Dreiborner Hochflaeche
Die Dreiborner Hochfläche im Nationalpark Eifel (© Darius Stiels)

Die diesjährige NWO-Exkursion führt uns auf die Dreiborner Hochfläche im Nationalpark Eifel. Am Sonntag, den 10. Juni 2018 treffen wir uns um 10.00 Uhr auf dem Parkplatz Dreiborner Hochfläche (Thol, Schleiden-Dreiborn (50,5399° n. Br., 6,3948° ö. L.). Sönke Twietmeyer vom Nationalpark Eifel wird uns durch das 2004 eingerichtete Schutzgebiet führen - den einzigen Nationalpark in NRW. Die Dreiborner Hochfläche umfasst den ehemaligen Truppenübungsplatz Vogelsang und beherbergt einige der wertvollsten Offenlandlebensräume im Land. Es erwartet uns eine reiche Vogelwelt mit Wiesenpiepern und Feldlerchen in erstaunlichen Dichten. Auch Neuntöter und Schwarzkehlchen leben dort, und alljährlich gibt es mehrere Reviere des Orpheusspötters, auf die ebenfalls realistische Chancen bestehen. Mehr Glück braucht man für Wendehälse, und wir drücken die Daumen, dass die 2017 als Brutvogel nachgewiesene Brillengrasmücke wiederkommt. Die weiten, offenen Flächen beherbergen unzählige Tagfalter, und der weite Ausblick erhöht die Chancen auf eine glückliche Sichtung von Schwarzstörchen und Greifvögeln - im Jahr 2017 wurden im Juni sogar Mönchs- und Gänsegeier nachgewiesen.

Wir werden drei bis vier Stunden wandern. Bitte denken Sie an Fernglas, festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung (Regen- und Sonnenschutz) und eventuell etwas Selbstverpflegung (Getränke, Snacks), da während der Wanderung keine Einkehrmöglichkeit besteht. Nach der Wanderung fahren wir (ggf. Fahrgemeinschaften bilden) zur Burg Vogelsang, wo wir im Bistro gemeinsam etwas essen und trinken. Wer möchte, kann dort natürlich auch die Ausstellung besuchen.

Die Teilnahme ist kostenlos, Essen und Trinken müssen jedoch selbst bezahlt werden, an Burg Vogelsang fallen ggf. Parkgebühren an und der optionale Besuch der Ausstellung ist ebenfalls kostenpflichtig.

Zur besseren Planung bitten wir um vorherige Anmeldung unter Angabe, ob ein Besuch des Bistros auf Burg Vogelsang geplant ist.

Anmeldungen bitte bis zum 05. Juni bei der NWO-Geschäftsstelle, c/o Veronika Huisman-Fiegen, Leydelstr. 26, 47802 Krefeld, Tel. 0 21 51 / 56 12 27, Mail: Veronika Huisman-Fiegen (huisman-fiegen@nw-ornithologen.de)

05.02.2018

Bemerkenswerte Vögel am Niederrhein 2017

Von Singschwan bis Grauammer: Der aktuelle Jahresbericht 2017 für den Niederrhein ist gerade erschienen. Daniel Hubatsch und sein Team haben Tausende Meldungen auf ornitho.de und anderen Portalen durchforstet und die interessantesten Beobachtungen des vergangenen Jahres in einem zwölf Seiten starken Bericht ausgezeichnet aufbereitet und zusammengefasst. Dank geht auch an die vielen Fotografen, die zahlreiche ausgezeichnete Fotos beisteuerten. Wer bisher die vielen schönen Gegenden am Niederrhein noch nicht mit dem Fernglas aufgesucht hat, wird das nun sicherlich nachholen wollen. Der Bericht beinhaltet viele seltene Ausnahmeerscheinungen, aber auch Informationen über unregelmäßige Gäste und unterstreicht damit einmal mehr, dass die Region zwischen Mönchengladbach und Kleve eine der Beobachtungshotspots in Nordrhein-Westfalen ist.

Wir wünschen viel Spaß beim Schmökern und Lesen.

04.02.2018

Vogel des Monats Februar 2018 - Die Strandpieper von Fröndenberg

Seeadler
Einer der Strandpieper von Fröndenberg
(© Kathrin Schidelko & Darius Stiels/ZFMK)

In früheren Zeiten war es weit verbreitet Vögel zu töten und zu präparieren. Die Präparate gelangen dann in der Regel in die ornithologischen Sammlungen großer Museen. Heutzutage werden vor allem tot gefundende Vögel gesammelt. Seltener werden die Vögel auch noch zu wissenschaftlichen Zwecken getötet, beispielsweise bei der Beschreibung neuer Arten oder um ein überprüfbares Inventar der Vogelwelt in wenig erforschten Regionen anzulegen. Bis in die 1960er Jahre wurden aber auch in Nordrhein-Westfalen seltene Vögel gesammelt, um so beispielsweise jederzeit einen nachprüfbaren Nachweis über ihr Vorkommen zu haben und die Artbestimmung überprüfen zu können. Aus diesem Grund sind aus dieser Zeit einige Präparate von Arten wie Bienenfresser, Sumpfläufer, Rötelschwalbe und Strandpieper erhalten, die in das LWL-Naturkundemuseum in Münster oder das Museum Alexander Koenig in Bonn gelangten.

Die Geschichte dieser Vögel erzählt Eckhard Möller nun als „Vogel des Monats Februar 2018“ auf der Homepage der Avifaunistischen Kommission der NWO. Mit Fotos aus dem LWL-Naturkundemuseum und dem Museum Koenig.