Aktuelle Meldungen

07.07.2017

Vogel des Monats Juli: Der Sandstrandläufer von der Bislicher Insel

Sandstrandläufer
Der Sandstrandläufer von der Bislicher Insel
(© Detlef Gruber)

Viel Aufregung und Hektik brach aus, als im Verlauf des 21. August 2015 die Nachricht die Runde machte, dass nahe bei Wesel ein extrem seltener Gast aus Amerika entdeckt worden war. Etliche Birder schafften es noch gerade so, vor der Abenddämmerung am Ort zu sein. Es konnten schnell noch einige Belegfotos per Digiskoping angefertigt werden. Vermutlich ist der Sandstrandläufer dann abends in der Dämmerung abgezogen. Am nächsten Tag konnte er trotz weiträumiger Nachsuche nicht mehr gefunden werden....

Die Geschichte des Sandstrandläufers von der Bislicher Insel wird jetzt von Detlef Gruber erzählt als "Vogel des Monats Juli 2017" auf der Homepage der Avifaunistischen Kommision der NWO.

03.07.2017

NWO-Exkursion NSG Großes Torfmoor am 2. Juli 2017

Torfmoor
Ernst-Günter Bulk und die NWO-Gruppe im Großen Torfmoor
(© Veronika Huisman-Fiegen)

Als sich morgens gegen 10 Uhr 26 Mitglieder und Gäste aus nahezu allen Teilen von Nordrhein-Westfalen zur diesjährigen NWO-Exkursion vor dem Moorhus am NSG großes Torfmoor im Kreis Minden-Lübbecke trafen, war die Wetter-Welt noch in Ordnung. Ernst-Günter Bulk vom NABU Minden empfing die große Gruppe und erzählte, welch lange und intensive Beziehung er zu der Landschaft direkt nördlich des Wiehengebirges habe. Seine ersten Erinnerungen reichen zurück bis in die 1940er Jahre…

Auf der Rundwanderung berichtete er immer wieder von den Erfahrungen und Erlebnissen im langen Kampf um die Unterschutzstellung des Gebietes, um den Stopp der Entwässerungen, um die Entfernung des massiven Birkenaufwuchses, um die Beruhigung des Innenbereichs, um die Einschränkung der Jagd und vieles mehr. Entstanden ist in jahrzehntelanger Arbeit der Beteiligten ein erstklassiges Naturschutzgebiet, das mit der ersten Brut von Kranichen in Nordrhein-Westfalen gekrönt wurde.

Dann setzte stundenlanger feiner Nieselregen ein, und die Sicht wurde herbstlich grau. An Thermik und Greifvögel war nicht zu denken. Trotzdem konnten wir einige interessante Arten hören und sehen wie Rohrammern, Baum- und Wiesenpieper, Schwarzkehlchen, einen Trupp von 10 überfliegenden Brachvögeln, Rohrweihe, Sturm- und Lachmöwen, Krickenten, Dorn-, Garten- und Mönchsgrasmücken, Weißstörche, mindestens 4 Waldwasserläufer, Gelbspötter, Rotmilan, Teichrohrsänger.

Torfmoor
Weite Landschaft im Großen Torfmoor
(© Barbara C. Meyer)

Nass und nasser wurde der Weg. Eine Rast in der NABU-Hütte am Schafstall war hochwillkommen. Der Rest der Strecke war gegen den Wind und Regen nicht sehr angenehm, aber dann nahm uns der Wald auf. Als wir den Westturm erreichten, klarte das Wetter ein wenig auf. Die tapferen Beobachter wurden mit guter Sicht auf einen BVB-gelben Pirol belohnt, kurz danach folgte noch ein Kleinspecht. Insgesamt eine runde Sache mit vielen anregenden Gesprächen und interessanten Informationen, die nach Wiederholung ruft. Und großer Dank gilt den Organisatoren, allen voran Ernst-Günter Bulk aus Lübbecke, der uns die weite Welt des Moores und seine Geschichte so anschaulich nahegebracht hat.

Heißer Kaffee und süßer Kuchen im Moorhus rundeten am Ende die Exkursion ab.

Eckhard Möller

ps Weitere Fotos von der Exkursion auf Facebook

28.06.2017

Sommergänsezählung steht bevor

Nilgans
Nilgänse mit Nachwuchs
(© Darius Stiels)

Am übernächsten Wochenende (8./9. Juli) findet die siebte landesweite „Sommergänsezählung“ in NRW statt. Wir hoffen, dass auch dieses Jahr wieder alle dabei sind und wir die sehr gute Abdeckung aus den Vorjahren beibehalten können. 2016 war noch einmal eine Steigerung gegenüber 2015. Falls der Termin am Wochenende gar nicht passt, ist es auch möglich am Freitag, 7. Juli oder am Montag, 10. Juli zu zählen. Wenige Tage vorher oder nachher ist es auch noch notfalls möglich, wir beabsichtigen aber die Zählung so synchron wie möglich durchzuführen.

Die Zählmethodik hat sich gegenüber den vergangenen Jahren nicht geändert. Wichtig ist vor allem:

- Tagsüber zählen (09:00 - 18:00 Uhr)
- Alle Gänsearten erfassen, auch „Halbgänse“ und Hybriden (also auch Brandgans, Rostgans, Nilgans, Kanadgans x Graugans etc.)
- Soweit möglich Altersangaben machen, d.h. zwischen Adulten, Diesjährigen und Pulli unterscheiden, damit der Bruterfolg bestimmt werden kann

Die Ergebnisse können am einfachsten punktgenau oder gebietsweise über ornitho gemeldet werden. Nullmeldungen können durch die Eingabe der Anzahl 0 für die Graugans gekennzeichnet werden. Naturalist-Nutzer sollten ergänzende Angaben daheim am Rechner ausfüllen. Alternativ kann natürlich auch der Zählbogen verwendet werden.

Sollten Sie dieses Jahr nicht mitmachen können, bitten wir um eine kurze Rückmeldung, damit wir Ersatz suchen können. Auch bei Fragen und Bemerkungen könnt Ihr uns gerne Bescheid geben. Weitere Infos, Kontakte und den Bericht zur letzten Zählung gibt es auf unserer AG-Seite.

Viel Spaß beim Zählen und Danke für Eure/Ihre Mitarbeit

Kees Koffijberg

04.06.2017

Weißstörche in NRW - Einladung zur Fachtagung am 24.06.2017

Weissstorch
Weißstörche auf Nahrungssuche
(© Darius Stiels)

Der Weißstorch steht als einer der wichtigsten Flaggschiffarten des Vogelschutzes zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit und der Medien. Er war bereits zweimal Vogel des Jahres. Die populäre Art stand um 1990 kurz vor dem Aussterben in Nordrhein-Westfalen. Seitdem etabliert sich eine neue Population verbunden mit einer deutlichen Arealerweiterung in NRW. Auf der Storchentagung präsentieren Expertinnen und Experten aktuelle Ergebnisse zur regionalen und landesweiten Bestandsentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Weitere Themen sind Zugverhalten, Beringung, Schutzmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit. Die NWO organisiert die Tagung gemeinsam mit der Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA) und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes NRW (LANUV).

Anmeldeschluss ist der 16. Juni 2017. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bitten die Organisatoren um eine frühzeitige Anmeldung. Der Tagungsbeitrag beträgt 25 €. Die Anmeldung erfolgt über die NUA - alle weiteren Informationen zum Programm sowie Anmeldebogen finden Sie übersichtlich in unserem Flyer.

Weitere Informationen zum Weißstorch in NRW gibt es bei unserer AG Weißstorch.

01.06.2017

Die Brandseeschwalben von NRW - Vogel des Monats Juni 2017

Brandseeschwalbe
Brandseeschwalbe
(© Andrew Easton, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sandwich_Tern_perched.jpg)

Es war am 27. Juli 1994, als Armin Deutsch gegen Abend in den Rieselfeldern in Münster unterwegs war. Plötzlich hörte er eine Seeschwalbe deutlich und durchdringend zweisilbig rufen, es klang wie „kirrr-eck“. Der Sound erinnerte etwas an Rebhuhn-Rufe. Zuerst war der Vogel nicht zu sehen, weil Brennnesseln davor waren. Kurze Zeit später gelang der Sichtkontakt ...

Die Geschichte der Brandseeschwalben von NRW wird jetzt von Eckhard Möller erzählt als "Vogel des Monats Juni 2017" auf der Homepage der Avifaunistischen Kommission - mit einem Foto von Eckhard Lietzow.

18.05.2017

Living-Land-Kampagne in Brüssel

NWO-Logo
Übergabe der Verbandslogos an EU-Agrarkommissar Phil Hogan.

Das Organisationsteam der Living-Land-Kampagne ist nach Brüssel gefahren und hat dort ein Banner mit den Logos von über 600 Unternehmen und Organisationen an EU-Agrarkommissar Phil Hogan überreicht. Auch die NWO hat diese Aktion im Rahmen unserer Aktivitäten zum Feldvogelschutz unterstützt. Gleichzeitig wurden 260.000 Stimmen von Bürgerinnen und Bürgern in einem symbolischen Akt übergeben. Auch viele NWO-Mitglieder haben sich an der Unterschriftenaktion beteiligt, wofür wir uns noch einmal ausdrücklich bei Ihnen bedanken möchten! Weitere Informationen zur Kritik an der gemeinsamen Agrarpolitik finden sich in einer kürzlich veröffentlichten Studie, die im Auftrag von Birdlife International und des European Environmental Bureau erstellt wurde. Die NWO hatte die Living-Land-Kampagne verschiedener Umweltverbände aktiv unterstützt.

17.05.2017

Sommergänsezählung am 08./09. Juli

NWO-Logo
Kanadagansfamilie in Duisburg
(© C. Kowallik)

Auch in diesem Jahr organisiert die AG Wasservögel der NWO wieder eine NRW-weite Gänzezählung im Sommer. Die Zählung findet am Wochenende 8./9. Juli 2017 statt (Zählperiode 7. bis 10. Juli). Es ist bereits die 7. Zählung dieser Art in NRW (und immer noch einzigartig in Deutschland!), und wir hoffen, dass die gute Beteiligung aus den Vorjahren sich dieses Jahr fortsetzen wird. Im letzten Jahr konnten noch wichtige Lücken in der Abdeckung geschlossen werden, u.a. in den Kreisen Unna und Hamm.

Eine separate Ankündigung mit den Unterlagen zur Zählung 2017 sowie ein Kurzbericht mit den Ergebnissen 2016 folgt noch einmal im Juni. Wer jetzt schon weiß, dass er/sie die bisherigen Gebiete diesmal nicht zählen kann und nicht selbst Ersatz findet, meldet sich bitte kurz bei Kees Koffijberg zurück, damit wir uns um Ersatz kümmern können (kees.koffijberg@t-online.de).

Allgemeine Informationen zur Sommergänsezählung sind auch hier zu finden.

15.05.2017

Einladung zur NWO-Exkursion am 02. Juli

Die diesjährige NWO-Exkursion führt am Sonntag, den 02. Juli 2017 um 10.00 Uhr ins Große Torfmoor, das größte verbliebene Moorgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die Wanderung dauert etwa vier Stunden und wird von Ernst Günther Bulk geleitet. Verschiedene Aussichtstürme bieten einen guten Überblick über das Gebiet. Bei einer Rast an einer Schäferei kann die selbst mitgebrachte Verpflegung verzehrt und gegen Spende ein Kaltgetränk erworben werden.

Treffpunkt ist das Besucherzentrum Moorhus, Frotheimer Straße 57A, 32312 Lübbecke. Dort endet auch die Exkursion, und Kaffee und Kuchen erwarten uns.

Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung bis spätestens 23. Juni 2017 bei der NWO-Geschäftsstelle erforderlich: huisman-fiegen@nw-ornithologen.de oder Tel 02151-561227 (mit der Angabe, ob man zum Abschluss Kuchen essen möchte).

10.05.2017

Die Zwergadler von NRW - Vogel des Monats Mai 2017

NWO-Logo
Der Zwergadler von Aldenhoven
(© H. Schwarthoff)

Es war am 29. Mai 1977, als an einer Müllkippe bei Anröchte-Klieve (Kreis Soest) vier Greifvögel nach Nahrung suchten. Drei davon waren ganz klar Rotmilane; der vierte war recht dunkel, etwa bussardgroß, und er hatte einen relativ langen rötlichbraunen Schwanz. Auf der Oberseite der Flügel zeigte er eine diagonale Aufhellung, die inneren Handschwingen waren leicht transparent. Auf den Fotos sah man später deutlich sechs Handschwingen, wodurch die waagrecht gehaltenen Flügel gefingert aussahen. Es war der erste Zwergadler (Aquila pennata) für Nordrhein-Westfalen, den Henning Vierhaus dort entdeckt hatte ...

Die Geschichte der Zwergadler von NRW wird jetzt von Eckhard Möller erzählt als "Vogel des Monats Mai 2017" auf der Homepage der Avifaunistischen Kommission - mit Fotos von Heribert Schwarthoff und Hendrik Weindorf.

20.04.2017

Rückblick auf die Jahrestagung

Anfang März fand die diesjährige Mitgliederversammlung und Jahrestagung der NWO wie immer in Recklinghausen statt. Trotz guten Wetters konnte die Mitgliederversammlung einen Besucherrekord verzeichnen, und auch die Jahrestagung war außergewöhnlich gut besucht. Die NWO wird ihre Aktivitäten in zwei sehr wichtigen Bereichen deutlich ausbauen: Es wurden zwei neue Arbeitsgemeinschaften gegründet. Die erste beschäftigt sich mit dem Schutz und der Erforschung von an Gebäuden brütenden Vogelarten. Die „AG Gebäudebrüter“ füllt damit eine wichtige Lücke in unseren Arbeitsfeldern, gerade in einem auf großen Flächen dicht besiedelten Industrieland wie NRW. Die zweite neue Arbeitsgemeinschaft beschäftigt sich mit vom Menschen in unser Bundesland eingebrachten Vogelarten. Die AG Neozoen wird also ihr Augenmerk auf Nilgans, Halsbandsittich und viele andere Arten richten, dabei bestehende Aktivitäten intensivieren und neue Handlungsfelder bearbeiten. Der NWO-Preis wurde in diesem Jahr an Stefan R. Sudmann verliehen. Malte Bührs erhielt den Nachwuchspreis. Unsere Rubriken hatten wieder spannende Schwerpunkte, Peter Herkenrath berichtete aus der Vogelschutzwarte insbesondere über das Haselhuhn und wer Eckhard Möllers begeisterte und begeisternde Vorträge mit dem Bericht der Avikom noch nicht gehört hat, hat wirklich etwas verpasst! Das Vogelquiz von Axel Müller war aufregend, spannend, lehrreich und voller Mittelmeermöwen.

Im Nachmittagsprogramm warteten tolle Vorträge: Die neuen Roten Listen sind endlich auf der Zielgeraden und Stefan R. Sudmann konnte bereits Ergebnisse vorstellen. Waldschnepfen sind eine extrem heimliche Art – sind ihre Bestände deutlich unterschätzt? Dies berichtete Dr. Andreas Skibbe in seinem Vortrag. Prof. Oliver Krüger berichtete über eines der faszinierendsten Themen der Ornithologie: Der Koevolution von Kuckucken und ihren Wirten. Zum Abschluss entführte uns Michael Schmitz noch auf die Isles of Scilly – dem Helgoland Großbritanniens mit seinen vielen besonderen Vögeln.

21.03.2017

NWO unterstützt Kampagne Living Land

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Das Logo der Living-Land-Kampagne

Liebe NWOler,

unbestritten ist die moderne, von der EU gewollte und geförderte Landwirtschaft eine der Hauptursachen für die Artengefährdung in unserer Kulturlandschaft. Aus umwelt- und artenschutzpolitischen Gründen muss sich die Agrarpolitik ändern, da sind wir uns sicher alle einig. Europäische Umweltverbände, in Deutschland federführend der NABU, haben im Rahmen der anstehenden Reform der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union) eine Bürger-Kampagne Living Land gestartet, die von Seiten der NWO als Organisation unterstützt wird. Auch jeder einzelne Bürger - und jedes einzelne NWO-Mitglied - kann sich hier beteiligen. Ich würde mich freuen, wenn viele NWOler die Chance nutzen, den Druck auf eine Reform der Agrarpolitik, die der Natur zu gute kommen soll, durch persönliches Mitmachen zu verstärken.

Viele Grüße
Ihr Jo Weiss

04.02.2017

Die Wanderdrossel von Rheindahlen - Vogel des Monats Februar

wanderdrossel
Wanderdrossel in Kalifornien/USA
(© Christoph Moning)

1929 besuchte der Hückelhovener Ornithologe Edmund Knorr (1885-1979) einen Präparator am Niederrhein. In dessen Werkstatt fand er zu seiner Überraschung eine weibliche Wanderdrossel (Turdus migratorius/American Robin), die ihn natürlich sofort neugierig machte. Seine Recherchen ergaben, dass der Vogel im Herbst 1913 bei Mönchengladbach-Rheindahlen von dem Hilfsförster A. Hübner vom Forsthaus Peel geschossen worden war. Dieser hatte die seltene Beute zum Präparieren abgegeben...

Die Geschichte der Wanderdrossel von Rheindahlen wird jetzt von Eckhard Möller erzählt als "Vogel des Monats Februar 2017" auf der Homepage der Avifaunistischen Kommission - mit Fotos von Christoph Moning.