Brutbestandsmonitoring Binnengewässerarten

Haubentaucher (© Hans Glader)

Brutvögel der Binnengewässer sind aufgrund der punktuellen oder linearen Verteilung geeigneter Lebensraumelemente bei uns nicht flächendeckend verbreitet. Trends der Brutbestände sind daher vielfach nicht gut über Monitoringprogramme häufiger Brutvögel mit ihren zufälligen Untersuchungsgebieten zu bestimmen. Die Erfassung der Brutvögel der Binnengewässer soll deshalb über die möglichst vollständige (flächendeckende) Erfassung gezielt ausgewählter Zählgebiete erfolgen. Mögliche Flächen sind Binnengewässer aller Art oder deren Teilbereiche. Dazu zählen z.B. Teiche, Seen inklusive Abgrabungsgewässer, Kläranlagen, Rieselfelder oder Fließgewässer wie Bäche, größere Gräben, Flüsse bzw. deren Teilbereiche inklusive der Auengewässer. In NRW haben wir zudem zahlreiche Parkgewässer. Vielfach bieten sich Untersuchungsgebiete an, die auch bereits im Rahmen der Wasservogelzählung erfasst werden.

Mit dem Binnengewässermodul werden maximal 39 Vogelarten erfasst. Zielarten sind insbesondere typische Wasservogelarten wie Lappentaucher, Schwäne, Gänse, Enten, Rallen sowie typische Fließgewässerarten. Darüber hinaus umfasst das Artenset einige weitere Arten, die regelmäßig bei Erfassungen in Feuchtgebieten angetroffen werden. Optional existiert eine erweiterte Artenliste mit Röhrichtbrütern, die zusätzlich erfasst werden können, sofern der Lebensraum geeignet ist. Erforderlich sind mindestens drei Begehungen, für Röhrichtbrüter sind zudem zwei Nachtbegehungen möglich, die sich in Gebieten mit Rallen und Schwirlen und Dommeln anbieten können. In NRW sind jedoch mutmaßlich nur einige wenige Gebiete geeignet. Sehr viel mehr potentielle Gebiete existieren für Fließgewässerarten. An Mittelgebirgsbächen kann sogar in der Regel auf eine dritte Begehung verzichtet werden und die erste Begehung etwas vorgezogen werden. Hier sind dann Eisvogel, Wasseramsel und Gebirgsstelze die Hauptzielarten.

Das Binnengewässermodul ist an größeren Gewässern kein reines Einsteigerprogramm, da mehrere Arten sicher angesprochen werden müssen. An Mittelgebirgsbächen ist die Erfassung dagegen auch für Beginner:innen geeignet. An größeren Gewässern kann auch ein Spektiv erforderlich sein. Bitte beachten Sie, dass in Schutzgebieten eine Rücksprache mit der offiziellen Gebietsbetreuung (oft Biologische Stationen) und in Waldgebieten mit dem zuständigen Forst sinnvoll bzw. erforderlich ist. Die Datenerfassung erfolgt in NRW bequem über eine spezielle Eingabemaske in der NaturaList-App (nur auf Android-Handys verfügbar) bzw. in ornitho.de. Dazu wird Ihr Gebiet zuerst eingerichtet. Außerdem erfolgt die Auswertung automatisiert, so dass es lediglich notwendig ist, die Beobachtungen den Vorgaben entsprechend einzutragen. Zudem gibt es ein ausführliches Merkblatt sowie Anleitungen für ornitho und die NaturaList-App, in denen alle Details genau erklärt sind. In der Mitmachbörse kann geguckt werden, wo schon Gebiete vergeben sind. Neue Gebiete richten wir gerne für Sie ein. Wir freuen uns, wenn Sie sich bei Interesse an diesem Programm bei uns melden.

 

Ansprechpartner

Ansprechpartner

Koordinierungsstelle Vogelmonitoring NRW

c/o Kathrin Schidelko & Darius Stiels
Bondorfer Str. 45
53604 Bad Honnef
Telefon: 0151/59155082

E-Mail: geschaeftsstelle@nw-ornithologen.de