18.11.2025
Charadrius-Artikel: Erfolgreicher Kiebitzschutz in Krefeld
Die Brutbestände des Kiebitz sind in NRW und darüber hinaus in den letzten 50 Jahren um rund 70 % zurückgegangen und der Negativtrend ist vielerorts ungebrochen. Umso erfreulicher, dass Veronika Huisman-Fiegen in unserem aktuellen Charadrius-Heft von einem Positivbeispiel zu berichten weiß. In Krefeld konnte der Negativtrend kurz vor dem lokalen Aussterben gestoppt werden. Der Bestand wuchs sogar wieder an wie die folgende Zusammenfassung verdeutlicht.
Die Ausweisung eines Gewerbegebietes im Krefelder Süden erforderte vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen für 16 Kiebitzbrutpaare. Um diese bereitzustellen, wurde in Krefeld im Jahr 2007 mit einem Kiebitzschutzprogramm begonnen. Das Projekt zeigt, dass es möglich ist, den negativen Trend aufzuhalten. Nach anfänglichen Misserfolgen konnte der Bestand unter Berücksichtigung neuer Erkenntnisse (z. B. Barkow et al. 2020, Cimiotti et al. 2022b) von ca. 10 Brutpaaren im Jahr 2014 durch gezielte Maßnahmen und Dank einer guten Zusammenarbeit der Unteren Naturschutzbehörde, der örtlichen Landwirte und der Naturschützer auf mind. 44 Brutpaare (61 Bruten) im Jahr 2024 erhöht werden. Entscheidend für den Erfolg waren zweckgebundene Mittel für den Kiebitzschutz und eine flexible Vertragsgestaltung. Da die angewandte Methode verhältnismäßig zeitintensiv ist, kann sie vermutlich nicht flächendeckend angewendet werden. Sie könnte aber einen wichtigen Beitrag zur Bestandserhaltung leisten, indem noch vorhandene Kiebitz-„Hotspots“ lokalisiert und nach Krefelder Vorbild geschützt werden
Im gleichen Heft gibt es außerdem noch zwei weitere Beiträge über den Schutz von Feldvögeln. Das mehr als 80 Seiten starke Charadrius-Heft ist für Mitglieder kostenlos, kann aber auch zum Preis von 18,00 € pro Heft + Porto bei der Geschäftsstelle bezogen werden.
