22.07.2022

Schwarzstorch-Tagung: Bestandsrückgänge beim Schwarzstorch

Schwarzstorch
Schwarzstörche gehören zu den ornithologischen Kostbarkeiten unserer Wälder (© Hans Glader)
Schwarzstorch
Leider sind die Bestände des Schwarzstorchs in NRW wieder rückläufig

Vom 17. bis 19. Juni veranstalteten Naturschutzbund (NABU) Euskirchen und die Eifel-Stiftung eine Fachtagung zum Thema „Wie steht es um den Schwarzstorch?“. Rund 50 Personen trafen sich auf der Kronenburg in der Eifel. Michael Jöbges übernahm die Moderation und berichtet für uns von den Ergebnissen der Tagung über den scheuen Waldbewohner.

Tagungsziel war es, den fachlichen Austausch zwischen Natur- und Artenschützer*innen, die sich mit dem Schwarzstorch beschäftigen, zu ermöglichen. Aktuelle Forschungsergebnisse zur Bestandssituation und Populationsentwicklung sowie die Umsetzung von Schutzmaßnahmen wurden analysiert und diskutiert. Referenten aus Sachsen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Belgien berichteten aus ihren Projektgebieten. Es wurde deutlich, dass die Brutbestände nach einer langen Phase der Zunahme in den letzten Jahren wieder rückläufig sind. Die Gründe für den kontinuierlichen Bestandsrückgang sind vielfältig: Verstärkter Einschlag in Laubbaumbeständen und Fichtenforsten infolge der Kalamitäten verändern die Lebensräume der Schwarzstörche. Störungen in den Bruthabitaten durch Abtransport des Holzes während der Brutzeit und Zunahme der Freizeitaktivitäten bedrohen das Überleben der Art in Mitteleuropa. Auch der Klimawandel wirkt sich negativ auf Schwarzstorch-Populationen aus: die Trockenheit führt zu niedrigem Grundwasserstand und lokale Austrocknung von Fließgewässern und damit ist die Verfügbarkeit der Nahrung natürlich deutlich reduziert. Auch Mortalität auf dem Zug und in den Winterquartieren beeinflussen, soweit bekannt, das Bestandsniveau negativ. Wichtige Schutzmaßnahmen für den Schwarzstorch sind die Entwicklung von Nahrungshabitaten und die Sicherung störungsarmer Brutplätze.