13.03.2015

Aktuelle Pressemitteilung zur Jahrestagung

Rebhühner gehören zu den bedrohtesten Arten der Agrarlandschaft - europaweit sind die Bestände zusammengebrochen (Photo: Emmericher Eyland, 15.04.2010, © Darius Stiels)

Feldvögel in Not — Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft (NWO) fordert mehr Schutz für Feldvögel und Feldvogel-Kernzonen

Die Bestände von Feldlerche, Kiebitz und Co. sinken dramatisch. Unsere Feldfluren verarmen. So gingen in NRW in den letzten 10 Jahren die Bestände von Feldvogelarten um bis über 50% zurück, die Biomasse von Insekten um bis zu 80%. Diese verhängnisvolle Entwicklung muss gestoppt, die Artenvielfalt unserer Feldfluren für kommende Generationen erhalten werden.

Der Schutz unserer Feldvögel ist deshalb eine zentrale Herausforderung für den Naturschutz in NRW.

Zu diesem Ergebnis kamen die Mitglieder der nordrhein-westfälischen Vogelkundler bei ihrer Jahrestagung am Sonntag (8.3.2015) in Recklinghausen. Auf der Tagung wurden insbesondere Auswirkungen des Einsatzes von Pflanzenbehandlungsmitteln (Pestizide) auf Vögel und ihre Nahrungsgrundlage, den Insekten, thematisiert. Ihr Einsatz ist nach vielen Studien eine der wichtigsten Ursachen für den Bestandsrückgang der Feldvögel. Dazu kommen durch die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft Verluste von Brachflächen, Randstreifen, Grünland oder Hecken.
Die NWO hat die Probleme analysiert, ein Positionspapier sowie Handlungsvorschläge erarbeitet.
Als Ergebnis ihrer Jahrestagung fordert die NWO nunmehr als ersten wichtigen Schritt die Einrichtung von Feldvogel-Kernzonen. Sie sollen einer Vielfalt von Feldvögeln Lebensraum und Überleben sichern und gewährleisten, dass Feldlerche, Kiebitz und Co. in Nordrhein-Westfalen nicht aussterben. Dazu sollen zur Verbesserung der Lebensräume Instrumente wie Vertragsnaturschutz, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen oder Flächenkauf auf prioritäre Räume unter Nutzung der von der EU vorgegebenen Vorrangflächen konzentriert werden. Das ist bei gutem Willen möglich und zügig erreichbar. Dazu fordert die NWO Landesregierung und Landwirtschaft auf. Zur Umsetzung steht die NWO mit Rat und Tat zur Verfügung.