09.06.2021

Erfolgreiche Vorstudie - Neues vom Ziegenmelkerprojekt

Sendervogel Bert (© Stefan R. Sudmann)

Im Jahr 2020 hat die NWO ein Forschungsvorhaben zur Störungstoleranz des Ziegenmelkers gestartet. Ziel war es, den Einfluss einer Großveranstaltung zu analysieren. Da die Veranstaltung pandemiebedingt ausfiel, wurden stattdessen ebenfalls wichtige Vergleichsdaten gesammelt. Dazu gehören Daten zu Lärm- und Lichtemissionen während der störungsarmen Zeit. Außerdem gelangen der Fang und die Besenderung von Ziegenmelkermännchen. Anhand der Tagesruheplätze der Männchen konnten die Brutorte der Weibchen gefunden und Brutverlauf sowie Jungenaufzucht mittels Wildkameras verfolgt werden. Insgesamt 3.612 Bild- und Videodateien wurden ausgewertet.

In den drei kontrollierten Revieren wurden jeweils zwei Küken flügge, eine ausgezeichnete Nachricht, denn Ziegenmelker legen auch nur zwei Eier. Die Wildkameras zeigen, dass der Bruterfolg möglicherweise durch Viehtritt und in geringerem Umfang auch durch Prädation gefährdet ist- ein Rotfuchs lieg unmittelbar an einem Gelege vorbei. Bei einem Männchen konnte anhand der Senderortung der Abzug verfolgt werden. Der nach dem Verlassen des Brutgebiets nächstgelegene Tagesruheplatz befand sich ca. 1.750 m südlich auf einer Kiefer. Bei der nächsten Kontrolle eine Woche später war der Vogel dann in Richtung Afrika abgezogen.

Im Jahr 2021 sollen erneut Brutorte gesucht und mit Wildkameras überwacht werden. Im Jahr 2022 erfolgt dann voraussichtlich die Hauptstudie. Wenn die Pandemie soweit zurückgedrängt worden ist, dass Großveranstaltungen wieder stattfinden können, kann an die eigentliche Fragestellung herangegangen werden.