31.01.2020

Anhörung im Landtag: NWO setzt sich für mehr Vogelschutz ein

Kiebitz
Kiebitzbestände sind in nur fünf Jahren um 50 % geschrumpft (© Hans Glader)

Bei einer Anhörung vor dem Umweltausschuss des Landtags hatte die NWO letzten Mittwoch die Gelegenheit, vor dem Schwund der Artenvielfalt in NRW und insbesondere vor zurückgehenden Beständen in der Vogelwelt zu warnen. Von den 188 in NRW heimischen Vogelarten sind 69 gefährdet, 24 sind bereits ausgestorben. Insbesondere den Vögeln in der offenen Agrarlandschaft geht es schlecht, viele Arten leiden unter dramatischen Bestandsrückgängen. Als Beispiel nannte Klaus Nottmeyer vor dem Ausschuss den Kiebitz, dessen Bestände sich in nur fünf Jahren halbiert haben, so dass jetzt nur noch etwa 6000 Paare in NRW brüten. Die bisher von Naturschutz und Landwirtschaft eingesetzten Maßnahmen haben offenbar nicht ausgereicht, um diesen Absturz zu verhindern. Vielmehr müssten besonders in Gebieten, in denen der Kiebitz und andere Feldvögel noch schwerpunktmäßig vorkommen, Brachen angelegt werden

Die NWO plädiert in ihrer Stellungnahme außerdem dafür, dem Natur- und Artenschutz in Schutzgebieten wieder mehr Vorrang einzuräumen. Dafür ist vor allem mehr Geld nötig. In der Agrarlandschaft müsste mindestens die Hälfte aller Vogelbruten effektiv geschützt werden, um einen flächigen Verlust von Arten wie Kiebitz oder Feldlerche zu verhindern. Von einer Ausweitung von Brachen auf 10 % der landwirtschaftlich genutzten Flächen würden die meisten Feldvögel profitieren und ihr Rückgang könnte aufgehalten werden.

Anlass der Anhörung war ein Antrag von SPD und Bündnis90/Die Grünen, die eine Aufweichung des Landesnaturschutzgesetzes fürchten. Unter dem Titel „Artenvielfalt in NRW schützen - Landesnaturschutzgesetz erhalten“ erhielt die NWO neben anderen Fachleuten und Naturschutzgruppierungen die Möglichkeit, auf die Situation in der Vogelwelt aufmerksam zu machen.

Die vollständige Stellungnahme der NWO kann hier nachgelesen werden.

Auch der WDR berichtete über die Anhörung.